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Etingens Bürgermeister Wolfgang Kapps beglückwünscht Gruppe der evangelischen Pfarrgemeinde: "20 Jahre Seniorenkreis - das ist doch etwas Außergewöhnliches"

Von Anett Roisch 27.04.2011, 06:29

Einen Grund zum Feiern gab es vor Kurzem im Seniorenkreis der evangelischen Kirchengemeinde in Etingen. Seit 20 Jahren treffen sich die älteren Herrschaften regelmäßig einmal im Monat. Im Mittelpunkt der Zusammenkünfte steht meist die Organisation von kirchlichen Veranstaltungen, aber auch alltägliche Probleme werden im Kreis diskutiert.

Etingen. "Bei Kaffee und Kuchen gibt es immer viel zu erzählen. Es wird bei uns viel gesungen", berichteten die Mitglieder des Seniorenkreises an der langen Festtagstafel im Rahmen der Feier zum 20-jährigen Bestehen ihrer Gruppe. "Entstanden ist der Kreis damals bei Pfarrer Gerhard Wisch. Bis 1993 war er in Etingen tätig. Zuvor gab es jede Woche in Etingen mit Joachim Miede von der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Oebisfelde einen Bibelabend", blickte Pastorin Irene Heinecke zurück und erzählte: "Später kamen viele der Mitglieder des Kreises in den Vorruhestand. Deshalb wurde der Treff auf einen Nachmittag verlegt."

Die Pastorin gestand, dass sie sehr gern nach Etingen kommt. Unter anderem, weil in dieser Gemeinschaft - auch außerhalb des Gemeindekirchenrates - über viele Dinge des Alltages gesprochen wird und sie die Meinungen anderer hören kann.

"Ich bin schon immer in dieser Runde dabei. Man erfährt oft etwas Neues", verriet Ursula Woibschal, die an diesem Nachmittag mit ihren 88 Lebensjahren die Betagteste war.

"In der Gemeinschaft Kaffee zu trinken ist das Schönste, denn zu Hause sitzen viele von uns allein am Tisch", hieß es. Dabei achtet die Pastorin darauf, dass im Kreis nicht alle durcheinander reden, sondern immer nur einer, damit das Zuhören gelingt. Die älteste Dame in der Runde ist jedoch Marianne Riecke, die mit 91 Lenzen noch zu den aktivsten Mitgliedern zählt. "Sie hat heute keine Zeit, weil sie am Wochenende Besuch bekommt und noch ganz viel zu tun hat", verrieten ihre Mitstreiterinnen. Besonders stolz sind die Etinger auf ihr saniertes und vergrößertes Gemeindehaus, das vor eineinhalb Jahren eingeweiht wurde.

"Wir trinken hier ganz in Ruhe und ohne Hektik unseren Kaffee. Außerdem gibt es immer ganz leckeren, selbst gebackenen Kuchen", schwärmten die Frauen und ihre Gäste.

Eine Delegation vom Wegenstedter Seniorenkreis war zur Feier des Tages angereist und sang den lieben Nachbarn ein Ständchen zum Jubiläum. Auch Friedrich Widdecke, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Etingen, kam zum Gratulieren und setzte sich gern dazu.

Glückwünsche zum Jubiläum hatte Etingens Ortsbürgermeister Wolfgang Kapps per Internet gesandt. Er bedauerte, dass er keine Zeit zum Mitfeiern hatte. In seiner Botschaft hieß es: "Ich freue mich, dass es den Seniorenkreis für unsere Einwohner gibt. Denn wo kommt man heutzutage noch zusammen, um gemeinsam ein paar schöne Augenblicke zu verbringen. 20 Jahre Seniorenkreis - das ist doch etwas Außergewöhnliches."

Kapps verwies auf weitere Jubiläen, wie die Festwoche zum 1050-jährigen Bestehen von Etingen und zum 90-jährigen Bestehen des Sportvereins. Zu diesem Anlass finden vom 25. Juni bis zum 3. Juli viele Veranstaltungen statt. Unter anderem gibt es auch eine Ausstellung im Gemeindehaus. "Ich bin stolz, dass dieses Gebäude umgestaltet und modernisiert wurde", schrieb Kapps und wünschte den Gästen noch sehr viele unterhaltsame Nach- mittage im Seniorenkreis.