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Konzertbesucher werden am 1. Mai staunen Weitere Etappe bei Sanierung der Hillersleber Kirche beendet

Von Burkhard Steffen 27.04.2011, 18:38

Hillersleben. Der Chor an der ehemaligen Abteikirche Hillersleben feiert am 1. Mai sein fünfjähriges Bestehen mit einem Konzert in der Kirche. "Die Konzertbesucher werden staunen, was sich in den vergangenen Monaten so alles in der Kirche getan hat", vermutet Thomas Beißert vom Hillersleber Gemeindekirchenrat, der auch den Chor leitet.

Schon beim Betreten des Gotteshauses wird der Blick des Besuchers jetzt unweigerlich auf die Apsis gelenkt. Jahrzehntelang gekennzeichnet durch abbröckelnden Putz und die ausgewaschene Bemalung, erstrahlt die Apsis jetzt regelrecht. Besonders der Sternenhimmel mit seinem kräftigen Blau ist ein Blickfang.

Bequeme neue Stühle für die Besucher

"Aber außer dem Ausmalen der Apsis hat sich noch so einiges mehr in der Kirche getan", weist Thomas Beißert auf weitere Arbeiten hin, die jetzt abgeschlossen werden konnten. So sind die Wände im Seitenschiff komplett neu verputzt worden und bekamen danach einen neuen Anstrich.

Gestern waren Mitglieder der Kirchengemeinde bei einem Großputz in der Kirche. Sie stellten auch die neuen Stühle auf. "Die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kirchenbänke sind, soweit sie noch in Ordnung waren, in den hinteren Teil des Kirchenschiffes geräumt worden", informierte Thomas Beißert.

Die Kirchengemeinde hat dafür 60 neue Stühle angeschafft, auf denen die Besucher bequem sitzen werden. Davor stellten die Hillersleber Gemeindeglieder gestern noch eine Stuhlreihe mit ganz besonderen Stühlen auf. "Die so genannten Hochzeitsstühle stammen ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert", wusste Thomas Beißert zu berichten. Die Stühle haben vor einigen Monaten eine Reise nach Tangerhütte angetreten. Dort sind sie von Mitarbeitern einer Behindertenwerkstatt aufgearbeitet worden.

Bis zum Frühjahrskonzert sollen noch zwei große Radleuchter aufgehängt und installiert werden. Außerdem werden der Taufstein und der Epitaph noch einer Verjüngungskur unterzogen.

Das alles hat viel Geld gekostet. "Insgesamt 321 000 Euro", berichtete Thomas Beißert. Die Kirchengemeinde bekam allerdings 280 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II. Die restliche Finanzierung wurde aus Mitteln des Kirchenkeises und der Kirchengemeinde bestritten. "Außerdem sind aus dem Orgelfonds der Landeskirche 10 000 Euro für die Reparatur unserer Orgel geflossen", so Beißert. Die derzeit ausgebaute Orgel soll Anfang Juli nach Abschluss der Reparaturarbeiten wieder zurückkommen. Beißert hofft, dass sie im September erstmals wieder erklingen wird.

Erlöse für einen historischen Kelch

"Die Einnahmen aus unserem ersten Konzert waren für die Reparatur des Glockenstuhles gedacht", erinnerte sich Thomas Beißert fünf Jahre zurück. Auch das Konzert in diesem Jahr dient der Finanzierung eines besonderen Vorhabens. "Damit soll ein alter Kelch restauriert werden, der im Jahr 1662 von einer Lucia Margaretha Gerling dem damaligen Kloster als Abendmahlkelch geschenkt wurde", berichtete der Chorleiter.