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Schlechtes Wetter und schlechte Qualität vermiesen Weihnachtsbaumverkäufern die Saison Nordmanntannen sind am beliebtesten

Von Claudia Labude und Jens Kusian 22.12.2011, 04:25

Die Nordmanntanne wird in diesem Jahr die meisten Haldensleber Wohnzimmer zu Weihnachten schmücken. Doch auf eine gute Saison blicken die Weihnachtsbaumverkäufer nicht zurück.

Haldensleben l Im vergangenen Jahr hätten manche seiner Kunden ihre Weihnachtsbäume noch mit dem Schlitten abgeholt. In diesem Jahr fehlt nicht nur Sebastian Voß noch drei Tage vor dem Fest die richtige Weihnachtsstimmung.

Eine Tanne - am liebsten Nordmann - gehört für die Haldensleber scheinbar dennoch untrennbar zu Weihnachten dazu. Von 355 Bäumen, mit denen der Unternehmer am 6. Dezember auf seinem Firmengrundstück an der B71 in Wedringen den Verkauf startete, waren gestern Vormittag noch 45 da. Voß selbst hat sich seinen Weihnachtsbaum, ebenfalls eine Nordmanntanne, schon ganz am Anfang gesichert.

Seine Bäume - auch die fünf Fichten, die er im Verkauf hatte - kommen alle aus der Eifel. Ein Jahr holt er sie von dort, im Jahr davor aus Brandenburg - immer abwechselnd. Seinen Verkaufsstand betreibt er erst zum zweiten Mal, hat aber schon Stammkunden. "Auch Spätentschlossene werden noch bedient, selbst an Heiligabend habe ich noch bis Mittag auf", so Voß. Die Haupt-Kaufzeit für Weihnachtsbäume sind seiner Erfahrung nach aber die mittleren Adventswochenenden. "In diesem Jahr waren besonders die großen Bäume von bis zu drei Metern Höhe besonders gefragt." Der Preis für die Tannen sei in diesem Jahr ähnlich zu 2010, bewegt sich zwischen 12,50 und 45 Euro pro Baum. Der Verkauf lief allerdings schlechter als im Vorjahr, "was sicher am Wetter liegt".

Doch nicht allein das Wetter vermiest den Weihnachtsbaumverkäufern die diesjährige Saison. "Es ist auch die Qualität der Bäume, die zu wünschen übrig lässt", meint Bernd Lutter. Der Haldensleber, der zusammen mit Lutz Gebhardt Bäume am Kaufland verkauft, weiß, wovon er spricht. Schließlich ist er schon mehr als zehn Jahre im Geschäft. Dänische Nordmanntannen der mittleren Größe sind der Renner, auch Blaufichte wird gern genommen. Nur die großen Bäume, die stehen wie Blei. "Die waren im vergangenen Jahr um diese Zeit schon alle weg. Aber Sie sehen ja selbst, in diesem Jahr sehen sie sehr ¿übersichtlich\' aus", zeigte Gebhardt auf die etwas kahlen Exemplare. Das Preis-Leistungs-Verhältnis spiele eben auch beim Weihnachtsbaum eine Rolle.

Schnäppchenjäger kommen bei ihnen allerdings nicht auf ihre Kosten. "Die Preise sind konstant und stehen bis zum Heiligabend", sagt Bernd Lutter, und Lutz Gebhardt ergänzt: "Es gibt bei uns Angebotswochen."

Damit kann und will die Gärtnerei Neumann in Haldensleben nicht dienen. "Wir haben hier nur wenig Laufkundschaft, dafür aber einen festen Kundenstamm, der seine Bäume bei uns im Voraus bestellt", erzählte Elke Neumann. Ware "von der Stange" gibt es bei ihr nicht. "Wir verkaufen nur ausgesuchte Bäume der 1. Wahl. Sie haben zwar dementsprechende Preise, aber unsere Kunden sind bereit, das auch zu zahlen."

Fast ausschließlich Nordmanntannen, in Dänemark geschlagen, wandern bei Neumanns ins Transportnetz. Die Größen variieren. "In Höhen von 1,20 bis 3,50 Meter - die großen sind besonders beliebt in den hohen Altbauwohnungen - bekommen unsere Kunden ihren individuellen Baum", sagt Elke Neumann. Und die Käufer brauchen sich auch keine Gedanken machen, wie sie an ihren Weihnachtsbaum kommen. "Der wird selbstverständlich von uns angeliefert", verweist die Geschäftsfrau auf ihr Service-Angebot.