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Seit Jahren sammelt Eckard Krause aus Böddensell Spenden, um eine Region am Kilimandscharo zu unterstützen Weferlinger Gymnasium hilft Schule in Tansania

Von Marita Bullmann 16.02.2012, 05:18

Seit Jahren bestimmt die Hilfe für die Region Tengeru in Tansania das Leben von Eckard Krause aus Böddensell. Dank großer Hilfe ist bereits das zweite Schulgebäude im Bau und soll Anfang 2013 fertig werden. Schüler aus Weferlingen helfen dabei kräftig mit.

Weferlingen/Nambala l Es ist fast 18 Jahre her, dass der Böddenseller Eckard Krause die Lebensbedingungen der Menschen in der Region Tengeru mit Nambala und Nganana in Tansania in der Nähe vom Kilimandscharo kennenlernte und ins Grübeln kam. Die Tansanier, die er hier kennenlernte, waren engagiert, wollten etwas tun, die Kinder wollten lernen, doch ihre Chancen waren gering.

Eckard Krause sprach mit Freunden, bat, wohin er auch kam, um Schuhe und Spenden. Und immer mehr Menschen halfen. Inzwischen konnte in Nambala ein Schulgebäude neu gebaut werden, andere Gebäude werden verbessert, Schulmaterial für die Kinder wird angeschafft, für Waisen und Halbwaisen zahlen deutsche Paten das Schulgeld und teilweise auch Hilfe zum Lebensunterhalt.

93 Waisen und Halbwaisen sind gegenwärtig erfasst, 78 haben bereits Paten. Für die Kinder ohne Paten wird das Schulgeld aus den allgemeinen Spenden bezahlt. Ganz wichtig ist, kein einzige gespendeter Euro wird für Verwaltungszwecke ausgegeben. Die Spenden gehen über das Konto der katholischen Hilfsorganisation Misereor direkt nach Tansania. Dort ist eine Hilfsorganisation entstanden, die den Bedarf genau kennt und die Ausgaben exakt nachweist.

An einem zweiten neuen Schulhaus in Nambala soll jetzt weiter gebaut werden. Etwa 10000 Euro an Spenden sind in den vergangenen Monaten dafür zusammengekommen. 1897,42 Euro davon haben die Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Weferlingen gespendet. Das ist der größte Teil des Erlöses des Weihnachtsmarkts vom vergangenen Jahr. Die Weferlinger Gymnasiasten haben schon mehrfach für die Schule in Nambala gespendet. Die Grundschule in Weferlingen hat vor ein paar Jahren einen Patenschaftsvertrag mit der Grundschule im benachbarten Nganana geschlossen und bemüht sich, diese Schule zu unterstützen.

"Mit dem jetzt zur Verfügung stehenden Geld können Fenster und Türen gekauft, und der Innenausbau kann begonnen werden", freut sich Eckard Krause. Vorgesehen ist ein Schulraum, ein Raum zur Lagerung von Schulmaterialien, Toiletten und ein kleines Büro für die Hilfsorganisation. Der Schulraum soll auch als Treff für die Dorfgemeinschaft genutzt werden können. In den vergangenen Jahren sind mehrfach deutsche Helfer in Tansania, die die Bedingungen der Familien und im Schulkomplex genau erfassen, um die Hilfe zur Selbsthilfe besser organisieren zu können.

Eckard Krause war Ende 2011 für ein paar Wochen in Nambala, um wieder den aktuellen Stand kennenzulernen und neue Ziele zu besprechen.

Seit ein paar Monaten ist Annika Schulze wieder vor Ort, sie hat bereits 2010 mehrere Monate in Tansania gelebt und gearbeitet. Die junge Frau besucht gegenwärtig alle Waisen und erfasst die genauen Lebensumstände. Monatlich berichtet sie über die Ergebnisse, so dass auch die Paten sich ein gutes Bild machen können. Bereits im vergangenen Jahr hat die Hilfsorganisation in Nambala für 15 der besonders armen Familien, die über Patenschaften Hilfe erhalten, Ziegen und Hühner angeschafft. Damit soll die Ernährung gesichert werden. Die Tansanier leben hier vorrangig von Maisbrei, der Ugali heißt. Aber auch davon gibt es nicht ausreichend, so dass geplant wird, für den Übergang auch noch Lebensmittelpakete zu verteilen.

Die Erfassung der Lebensumstände soll in konkrete Hilfen münden. Angefangen von der Unterkunft bis zu Land, das bestellt werden kann, und Tieren, die Milch oder Eier bringen. "In diesem Jahr haben wir 3000 Euro zum Kauf von Ziegen, Hühnern und Schafen vorgesehen", erläutert Eckard Krause. "Darin eingeschlossen ist die Beratung und tiermedizinische Betreuung." 20 Familien sollen so Hilfe erhalten.

Annika Schulze besucht auch alle Schulen. Im Januar fing in Tansania das neue Schuljahr an, da hatte sie tagelang zu tun, um das Schulgeld zu bezahlen, denn jede Schule handhabt das anders. Gerade war sie in der Grundschule in Nganana. "Wie auch in der Primary School in Nambala besteht auch hier vorrangig das Problem der fehlenden Schulbücher", berichtet sie. Die im vergangenen Jahr mit Spenden gekauften Bücher reichen bei weitem nicht. Auch Lehrmaterial fehlt. Und die Schulräume sind in denkbar schlechtem Zustand. In einigen Räumen hängen die Deckenplatten nur noch halb an der Decke.

Spendenkonto bei Misereor 101010 bei der Pax-Bank, BLZ 37060193, Kennwort: W30435 Tengeru. Mehr Informationen auf www.nambala-help.de