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Kinder bereiten für ein Musical eine Bibelgeschichte auf ihre Weise auf Was ein verlorener Sohn erlebt

Von Constanze Arendt-Nowak 07.05.2012, 05:32

Wie es sich anhört, wenn Kinder eine Geschichte aus der Bibel auf ihre Weise erzählen, war gestern in Niederndodeleben zu erleben. In nur zwei Tagen hatten 30 Kinder gemeinsam ein Musical einstudiert.

Niederndodeleben l Im Lukas-Evengelium steht geschrieben, wie ein Vater einen seiner zwei Söhne verlor. Dieser forderte schon vor dem Tod seiner Eltern seinen Erbteil und machte sich auf, um die Welt zu entdecken. Dabei lief nicht alles rund und er merkte schnell, dass zwischen Hauptgewinn und Pleite nur ein schmaler Grat ist.

30 Kinder aus verschiedenen Orten des Landkreises - darunter Niederndodeleben, Wellen, Hohenwarsleben, Colbitz, Wolmirstedt, Uthmöden und Groß Rodensleben - hatten sich seit Freitagabend unter der Überschrift "Vom verlorenen Sohn" intensiv mit dem Thema beschäftigt. Bei dem Musicalworkshop wurde viel gesungen, aber auch gebastelt und gespielt. Die Führung der vorrangig Neun- bis Zwölfjährigen übernahmen dabei Pfarrer Peter Herrfurth sowie der Musiker Marko Kappaun, der bereits zum dritten Mal extra aus Dresden nach Niederndodeleben gekommen war.

"Es ist bereits das vierte Mal, dass wir dieses Musicalprojekt durchführen", erklärte Peter Herrfurth. Neben einem Stamm von Kindern, die regelmäßig zu dem Projekt kämen, würden sich auch immer wieder neue Teilnehmer finden. "Wir sind immer schnell ausgebucht", so Herrfurth.

Und auch diesmal wurde den Kindern vorher nicht zuviel versprochen. Das Programm war prall gefüllt, die Proben am Sonnabend dauerten von 9 Uhr am morgen bis 9 Uhr am Abend. Und auch gestern, noch ehe der Familien-Gottesdienst begann, hörte man die Kinderstimmen schon wieder aus der Kirche dringen. "Und die haben geschlafen wie Babys", sagte Peter Herrfurth und schmunzelte.

Doch bevor die Kinder ihren großen Auftritt vor Eltern, Großeltern und anderen interessierten Gästen hatten, strickte der Pfarrer eine Einleitung, in der jeder Gast vorkam. Er baute ein symbolisches Haus, in dem alle zusammen wohnten. Die Vorbereitungen dafür waren bereits am Eingang der Kirche getroffen worden, wo jeder Gast mit bunten Stiften auf vier bunten Papierdreiecken seinen Vornamen verewigen durfte. Diese vier Dreiecke wurden gemeinsam mit einem fünften zu einem Haus zusammengefügt. "In so einem Haus lebten auch einst die zwei Brüder, bevor der eine seinen Weg suchte", so Herrfurth.