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Gemeinsame Einsatzübung der Wehren Calvörde, Klüden, Berenbrock und Wegenstedt Brandschützer retten Personen aus der Not

Von Anett Roisch 08.05.2012, 05:28

Eine gemeinsame Einsatzübung haben die Feuerwehren aus Calvörde, Elsebeck, Berenbrock, Klüden und Wegenstedt durchgeführt. Geprobt wurde die Rettung von mehreren Personen, die sich in einem brennenden Wirtschaftsgebäude in Calvörde befanden.

Calvörde l Der Notruf lautet: Feuer im Wirtschaftsgebäude der Gemeindearbeiter an der Ecke Amtsweg/Haldensleber Straße in Calvörde. 28 Frauen und Männer der Feuerwehren aus Calvörde, Elsebeck, Klüden und Wegenstedt rücken daraufhin aus. In den Aufenthaltsräumen der Gemeindearbeiter ist ein Feuer ausgebrochen. Und obwohl dichter Qualm aus dem Gebäude dringt und ein Mann am Fenster um Hilfe ruft, ist es nur eine Übung.

Maik Wellmann aus Flechtingen und Andreas Wolter aus Calvörde, beide sind stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Flechtingen, warten bereits vor Ort auf ihre Kameraden. Alle Wehren kommen nacheinander zum Ort des Geschehens. Genau wird jeder Handgriff beobachtet.

Lutz Lichtner von der ortsansässigen Wehr spielt eine der verletzten Personen, die die Brandschützer mit Hilfe einer Leiter aus dem zweiten Stock des Gebäudes retten. Die andere zu rettende Person ist eine Holzpuppe, die von den Calvördern zum Spaß Hermine genannt wird. Sie gilt als vermisst. "Hermine ist wahrscheinlich von der Treppe gestürzt", erklärt Wolter.

Die Männer, die in der oberen Etage den Brand löschen, sind plötzlich vom Feuer eingeschlossen und rufen per Funk ihre Kameraden um Hilfe. Auch die beiden in Not geratenen Feuerwehrmänner können mit einer Steckleiter durch ein Fenster in Sicherheit gebracht werden.

"Hinterher werten wir das Handeln aus. Fehler passieren überall, aber wir üben ja, um diese Fehler festzustellen und dann abstellen zu können", sagt Wolter. Er zieht trotzdem schon einmal Bilanz: "Genügend Leute sind wir nie. Aber Personal ist wahrscheinlich überall ein Problem, das sich nicht so einfach lösen lässt."

Das kann Torsten Germer, Leiter der Berenbrocker Wehr, nur bestätigen: "Einige Männer und auch Frauen sind selbst heute - an einem Sonnabend - arbeiten. Der Rest meiner Mannschaft ist gemeinsam mit den Kameraden aus Klüden da." Gerade deshalb sei es so wichtig, dass die kleinen Wehren mit ihren Nachbarwehren Übungen und Ausbildungen absolvieren.

"Es macht auch keinen Sinn, dass jede Wehr allein ihr Ding macht. Die Feuerwehrleute müssen sich untereinander ergänzen. Sie müssen die Fahrzeuge der anderen Kameraden kennen und auch die Geräte bedienen können. Da führt kein Weg dran vorbei", betont Wolter und ergänzt: "Wir könnten die kleinen Feuerwehren schließen. Aber dann würden wir es nicht schaffen, wie der Gesetzgeber es vorgeschrieben hat, in zwölf Minuten zur Hilfeleistung vor Ort zu sein."

Die Brandschützer aus Berenbrock und Klüden löschen das Feuer. Sie beenden ihre Übung und holen sich gleich die Einschätzung der Beobachter. Im Detail gehen die Feuerwehrleute bei der Auswertung die Übung noch einmal durch. "Ein zweiter Mann hätte die Leiter festhalten müssen. Hermine hätte eine Betreuung gebraucht. Und der C-Schlauch war zu kurz", heißt es. Die Blaukittel nehmen die Kritik an. Schließlich sei es der Sinn der Übung, Fehlerquellen aufzudecken, aus der jeweiligen Situation zu lernen und das Zusammenspiel zu trainieren.

Wolter und Wellmann bedanken sich bei allen Kameraden für die hohe Einsatzbereitschaft und betonen, dass besonders die kleinen Wehren eine große Stütze in der Abwehr von Brandgefahren sind. Dann ist die Übung beendet.