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Hanna und Joachim Paesler beim Emdener Missionsfest Vom schweren Leben in ägyptischen Familien

Von Carina Bosse 18.05.2012, 05:24

Beim 9. Missionsfest gestern auf dem Emdener Missionsplatz berichteten Hanna und Joachim Paesler von ihrer Arbeit in Ägypten und von der schwierigen Lage vor Ort.

Emden l Nach einem Jahr ohne Hanna und Joachim Paesler beim Emdener Missionsfest kam das Ehepaar in diesem Jahr wieder aus Assuan in Ägypten, um den Menschen hier von ihrer Arbeit dort zu berichten. Die einjährige Pause legten die Mitarbeiter der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO) ein, weil genau vor einem Jahr am Himmelfahrtstag Töchterchen Sarah auf die Welt kam. Sarah war gestern - selig schlafend - beim Gottesdienst unter den starken alten Eichen erstmals dabei.

Hatten die Kirchengemeinden, die das mittlerweile 9. Missionsfest in Folge vorbereitet hatten, noch am Vortag angesichts des Regens auf besseres Wetter gehofft, hat es in Assuan seit ungefähr eineinhalb Jahren nicht mehr geregnet. " Und als es da regnete, waren es nur 10 oder 15 Minuten, aber die haben gereicht, um viele Häuser zu zerstören", beschrieb Hanna Paesler in einem Podiumsgespräch mit Pfarrer Hans Heidenreich die Situation. Die Menschen dort hätten dadurch viel Angst vor dem Regen.

Eine zuvor von Kindern gespielte Geschichte um eine seltsame, sprechende Tapete nahm Joachim Paesler zum Anlass, um über die Armut vieler Menschen in Ägypten zu berichten. An Tapeten würden die Leute dort als letztes denken, denn oft wüssten sie noch nicht einmal, wie sie Essen und Trinken auf den Tisch bringen können. So seien sie dankbar für jeden Schmuck für ihre tristen braunen Lehmwände in den Häusern. Joachim und Hanna Paesler arbeiten in Assuan in einem Krankenhaus und leben, wo immer sie können, ihren Glauben.

Hanna Paesler berichtete von einem Backkurs, den sie in Assuan bewusst ohne Backofen angeboten hatte und bei dem es so eine Art Choco Crossies geben sollte. Lustig sei es mit den Frauen gewesen, als die dafür benötigte Schokolade allerdings so gar nicht mehr hart werden wollte.

Nun sind sie für drei Monate in der Heimat, um unter anderem den Menschen hier über Ägypten zu erzählen. Tags zuvor waren die Paeslers bereits bei den Kindern, die sich in der Nacht vor Himmelfahrt zum Zelten versammelt hatten.

Mit ihnen hatten sie sogar ein arabisches Lied einstudiert, das gestern vorgetragen wurde. Karl-Michael Schmidt, Referent für die Arbeit mit Kindern im Kirchenkreis, und der CVJM hatten sich um die Kinder gekümmert und gemeinsam mit den Bläsern die musikalische Ausgestaltung des Festes übernommen. Dank vieler Helfer konnte das Missionsfest dann gesellig ausklingen.