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FDP-Kreisverband Börde ehrte zum zwölften Mal Mittelstandsfirmen - Weitere Preise an Obsthof und Likörhaus Firmengründer-Duo erhält den Unternehmerpreis

Von Sabrina Trieger 21.06.2012, 05:19

Bottmersdorf l Die Firmengründer der SensoTech GmbH und der FuelCon AG, Dr. Ingo Benecke und Mathias Bode, haben den Unternehmerpreis der Börde-FDP erhalten. Das Unternehmer-Duo nahm die Auszeichnung in Bottmersdorf entgegen. Die FDP hatte damit zum zwölften Mal den Preis an ein mittelständisches Unternehmen im Bördekreis vergeben.

Diplom-Ingenieur Mathias Bode und Dr. Ingo Benecke haben sich gesucht und gefunden. Ende der 1980er Jahre, als sie an der Otto-von-Guericke-Uni in Magdeburg noch Technische Kybernetik studierten, hatten sie schon Ideen für eine unternehmerische Zukunft gesammelt. 1990 wandten sie sich per Schreiben an Horst Rehberger, damaliger FDP-Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, mit der Bitte um Gewerberäume für ihre erste gemeinsame Firma, die SensoTech GmbH, Hersteller von Schallgeschwindigkeitsmessgeräten zur Bestimmung der Konzentration und Dichte von Flüssigkeiten im Prozess und Labor. "Bereits 14 Tage nach dem Gespräch mit Rehberger konnten wir diese beziehen", berichten der promovierte Benecke und der Diplom-Ingenieur Bode. "Deshalb sagen wir noch einmal Danke an Herrn Rehberger." Bedankt dafür haben sich die beiden 49-Jährigen bei der Verleihung des Unternehmerpreises 2012 durch den FDP-Kreisverbandes in Bottmersdorf - als Geschäftsführer der SensoTech GmbH (40 Mitarbeiter), vor allem aber als Vorstände ihrer vor elf Jahren gegründeten zweiten Firma, der FuelCon AG (50 Mitarbeiter). Gemeinsam mit Patrick Döring, Bundes-Generalsekretär der Liberalen, und dem Bundestagsabgeordneten Jens Ackermann überreichte Rehberger als Ehrenvorsitzender des FDP-Landesverbandes den Preis an die Familienväter mit Zukunftsblick. "Unsere Produkte und Technologien helfen, die Energie von Morgen zu sichern", erklärten Benecke und Bode, die mit ihrer Firma zu einem der führenden Hersteller von Test- und Diagnosesystemen für Brennstoffzellen und Batterien gehören. In Barleben saß die FuelCon AG zunächst im Industrie- und Gründerzentrum, aber dort reichten die Kapazitäten bald nicht mehr aus. 2010 zogen sie in den Technologiepark Ostfalen, direkt an die A 2, wo das Unternehmen nun seiner Philosophie in einer 1 600 Quadratmeter großen Produktionshalle und einem 1 300 Quadratmeter großen Bürogebäude nachgeht. "Wir haben eine super Infrastruktur, das macht das Leben leichter", schwärmt das Führungsduo.

7,3 Millionen Euro Umsatz haben sie im Geschäftsjahr 2011 erzielt. Und wenn sich Benecke und Bode einen weiteren Preis in diesem Jahr wünschen könnten, dann ist es, eine ähnliche Umsatzbilanz wie 2011 zu erreichen.

Die FuelCon AG ist das zwölfte Unternehmen, das mit dem Preis ausgezeichnet wurde - als direkter Nachfolger der Firma Matü Bau- und Möbeltischlerei (15 Mitarbeiter). Deren Chef Manfred Tüfer (50) gehört zur Kategorie der Familienunternehmen, in siebenter Generation führt er das Geschäft - der Bottmersdorfer erlebte vor drei Jahren den größten Rückschlag, als die Produktionshalle bis auf die Grundmauern abbrannte. 2,5 Millionen Euro investierte der Tischlermeister in eine neue Halle, durch die er als Gastgeber die Besucher der Ehrungsveranstaltung führte.

Die Börde-FDP vergab zudem zwei weitere Preise: an den Obsthof von Hans-Otto Hornemann in Langenweddingen und an das Likör- und Schokoladenhaus Flechtingen von Wolfgang Steege. Steege hat wie schon sein Vater als Brennmeister bei der Brennerei Flechtingen gearbeitet, ehe 2001 mit dem Verkauf der Rechte der Betrieb eingestellt wurde. Aber "ich hatte die Idee, Liköre nach eigenen Rezepten zu kreieren", berichtet Steege, der das Brennerei-Flechtingen-Firmenende früh hatte kommen sehen. Aus der Idee sind bis heute fünf verschiedene Kräuterliköre entstanden. Den Anfang machte der Schlosskräuter, den Steege auf Märkten und im Treppenflur im Wohnhaus verkaufte - und ab 2003 im eigenen Laden. Inzwischen erzielt er einen Umsatz von 200 000 Euro jährlich. Der 64-jährige Steege erhielt für sein Schaffen den Sonderpreis.

Einmal Obstbauer, immer Obstbauer: Das muss indes für Hans-Otto Hornemann gelten, sein Hof in Langenweddingen, gegründet am 1. Februar 1991, erhielt den Ehrenpreis. Von Rehberger erinnert sich der Obstbauer, habe er 1999 bei der Bundesgartenschau in Magdeburg bereits eine Goldmedaille für seine Kürbisspräsentation erhalten. "Meine Äpfel waren mit fünf Goldmedaillen ausgezeichnet worden", erzählt das "Naturtalent". Hornemann gilt als Exot im Zuckerrüben-Agrarland Börde: Auf der zirka 18 Hektar großen Plantage werden jährlich zum Beispiel bis zu 280 Tonnen Äpfel und zehn Tonnen Süßkirschen gepflückt. Und in diesen Status investiert er weiter. Er lässt für 450 000 Euro ein neues Lager errichten, das in diesem Jahr noch fertiggestellt werden soll.

Und da bekanntlich der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, will seine älteste Tochter eines Tages als gelernte Obstbaumeisterin den Betrieb übernehmen - und damit wieder ein Stück unternehmerische Vielfalt in Sachsen-Anhalt sichern.