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Junge Entdecker erleben beim Tümpeln im Naturpark Drömling das große Krabbeln Den "Vampiren" der Wasserwelt auf der Spur

Von Anett Roisch 14.08.2012, 05:20

Das große Krabbeln unter Wasser haben die Ferienkinder beim Tümpeln im Naturpark Drömling erlebt. In Wathosen und mit Sieben ausgerüstet, haben die jungen Entdecker Insekten gefangen. Dabei haben sie auch einen Wasserskorpion, den Vampir im Teich, unter die Lupe genommen.

Mannhausen/Kämkerhorst l "Unser Teich ist voll mit kleinen Tierchen, ihr müsst nur genau hinschauen!", ermunterten Hans-Reiner Langer und Ulf Damm, Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Drömling, die mehr als 40 Mädchen und Jungen zur Erforschung des Teiches. Die Kinder waren mit ihren Familien zum Tümpeln nach Kämkerhorst gekommen. Doch bevor die Expedition los ging, schlüpften die jungen Forscher in lange Gummihosen samt Stiefel.

Die Ranger erklärten, wie sie die winzigen Tiere aus dem Wasser holen, ohne sie zu verletzen. Wie kleine Monster sahen die Wassermilben, Libellenlarven und der Wasserskorpion unter dem Vergrößerungsglas aus. "Vor dem Wasserskorpion muss man keine Angst haben. Mit seiner Schwanzspitze holt er Luft", weiß Marlene Peine aus Wolmirstedt. Sie erklärte: "Der Wasserskorpion ist für die Menschen nicht gefährlich, aber dafür für andere Lebewesen im Wasser wie Kleinkrebse und Amphibien." Melden seine hochempfindlichen Tastorgane Beute, packt er sie mit seinen sechs Füßen und saugt sie aus wie ein Vampir.

"Ich wurde von einem Rückenschwimmer gebissen. Die Rückenschwimmer und auch die Gelbrandkäfer haben Zangen, mit denen sie zwicken. Sie haben aber verschiedene Jagdmethoden", erzählte Alex Müller aus Born. Der neunjährige Junge, der sich brennend für die Wassertierwelt interessiert, verriet, dass er später einmal Meeresbiologe werden möchte. "Der Gelbrandkäfer schleicht sich von unten an und umgreift seine Beute. Er lebt ebenso räuberisch und saugt seine Opfer aus. Er frisst auch Artgenossen. Der Rückenschwimmer kommt, wie ein Pfeil von oben, schnappt sich eine Kaulquappe und beißt sie", erzählte Alex. Er und sein gleichaltriger Freund, Jakob Ahrens aus Magdeburg, sind Juniorranger. Jakob zeigte auf das Glas voller Molche, Frösche, Spitzschnecken und Rückenschwimmer. Die beiden Jungen waren mit ihren Großvätern angereist. "Ich bin selbst naturverbunden. Da ist es selbstverständlich, dass ich auch mit meinen Enkeln in der Natur unterwegs bin", erklärte Dieter Kählert aus Süplingen und betonte: "Bei solchen aktiven Aktionen kann man die Kinder schnell begeistern. Das ist besser, als wenn sie sich die Tiere in Büchern anschauen."

"Ich habe eine Kaulquappe von einer Knoblauchkröte gefunden", berichtete Leonie Seidel aus Wolfsburg. Zu den Supertalenten im Teich gehört der Taumelkäfer. Dieser Käfer taucht nur knapp zur Hälfte ins Wasser. Bemerkenswert sind die Augen, die gleichzeitig über und unter Wasser sehen können. Bei Gefahr tauchen die Käfer blitzschnell unter. Sie können auch sehr gut fliegen und so neue Gewässer besiedeln. Diese und noch viele andere Geheimnisse lüfteten die Ranger des Drömlings.