1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Hunde beißen zwei Kamerunschafe tot

EIL

Tiere von Rainer Rockhausen aus Neuermark-Lübars wurden bereits das vierte Mal attackiert Hunde beißen zwei Kamerunschafe tot

Von Ingo Freihorst 16.01.2013, 02:26

Rainer Rockhausen aus Neuermark-Lübars ist stinksauer: Zwei seiner Kamerunschafe wurden am Mittwoch der Vorwoche von zwei Hunden des Nachbarn gerissen, ein drittes Schaf ringt mit dem Tod.

Neuermark-Lübars l Es war bereits der vierte Angriff der Hunde auf seinen Tierbestand, erklärte Rainer Rockhausen, ehemals Bürgermeister im Ort. Vor sieben Jahren wurde seine alte Hündin so schwer verletzt, dass sie operiert werden musste. 2008 wurden zwei seiner Lämmer gehetzt und gerissen, vor drei Jahren waren die Hühner an der Reihe. Jetzt ist für ihn das Maß voll - zum Glück gilt seit 2009 auch in Sachsen-Anhalt ein Gesetz zu gefährlichen Hunderassen.

Tiere greifen auch Frau an

Rainer Rockhausen war am Tag des Vorfalls dienstlich in der Bundeshauptstadt, berichtete er. Die Schwägerin ließ an dem Vormittag den Hund raus auf den Hof, am Gartenzaun schlug der alte Terrier lautstark an: Im Garten, wo die kleinwüchsigen Kamerunschafe weideten, wüteten zwei Hunde des Nachbarn. Sie waren durch dessen defekten Zaun auf das Grundstück der Familie Rockhausen gelangt.

Als die Schwägerin nach dem Rechten sah, erkannte sie die Bescherung: Ein Schaf lag tot am Boden, beim zweiten hatten sich die Bullmastiffs vorn und hinten verbissen. Die Frau brachte erst einmal den Terrier in Sicherheit. Dann griff sie zum Knüppel und eilte zurück in den Garten, wo die Hunde sich bereits ins dritte Schaf verbissen hatten. Die beiden anderen - ein Bock und ein tragendes Muttertier - lagen reglos am Boden.

Als die Bullmastiffs die Frau gewahrten, ließen sie vom Schaf ab und griffen ihr neues Opfer an. - Der Schwägerin gelang mit Mühe die Flucht vom Hof, verletzt informierte sie Polizei und Ordnungsamt.

Wieder raus aus Tierheim

Zwar waren die insgesamt vier Hunde noch am Freitag zur Sicherstellung ins Tierheim gekommen, doch wurden sie inzwischen wieder dem Halter übergeben. Dieser habe zwischenzeitlich die wichtigste Auflage - die ausbruchsichere Reparatur des Zaunes - erfüllt, berichtete auf Nachfrage Ordnungsamtsleiterin Kathrin Kleinod. Darum gäbe es derzeit keine Handhabe gegen den Halter mehr.

Weitere gesetzliche Auflagen muss der Hundebesitzer nun innerhalb eines Vierteljahres erfüllen: Die beiden angriffslustigen Hunde müssen zu einem Wesenstest, fallen sie dabei durch, kommen sie ins Heim. Zudem muss auch der Hundehalter eine Sachkundeprüfung ablegen. Alles in allem sind dafür vom Halter um die 800 Euro zu berappen.

"Gefahr für Mensch und Tier"

Die Hunde waren auch schon ins Dorf sowie zum Nachbarn auf der anderen Seite ausgebüxt, berichtete Rainer Rockhausen. "Sie sind eine Gefahr für Mensch und Tier", meinte er und schaltete darum auch einen Rechtsanwalt ein. Seiner Meinung nach gehören diese Tiere weggesperrt - und zwar alle vier: "Ich habe Angst um meine Enkelkinder."