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  7. Maler schöpft im Atelier die Pinselstriche aus seinen Erinnerungen

Der Berliner Ulrich Diezmann stellt in der Galerie Lange Straße 1 Werke aus seiner Serie "...und was sonst noch so springt" aus Maler schöpft im Atelier die Pinselstriche aus seinen Erinnerungen

Von Bernhard Maslow 12.02.2013, 01:14

Havelberg l Das Kulturprojekt Stadtinsel Havelberg hat am Sonntag in der Galerie Lange Straße 1 in Havelberg eine Ausstellung mit Bildern des Berliner Künstlers Ulrich Diezmann eröffnet. Zu sehen sind Arbeiten aus den letzten vier Jahren, die der Künstler unter das Thema "...und was sonst noch so springt" gestellt hat.

Zur Vernissage war Ulrich Diezmann selbst anwesend. Die kleine Galerei im Herzen von Havelberg lernte er zur Ausstellungseröffnung der Malerin Marie Dix Ende 2012 kennen. "Für mich war klar, dass ich hier auch einige meiner Bilder der Öffentlichkeit zeigen möchte", begann er seine kleine Eröffnungsrede, in der er von der Elb-Havel-Landschaft in höchsten Tönen schwärmte. Zur Ausstellungsvorbereitung weilte er einige Tage in Kuhlhausen. Dieser Ort mit seiner landschaftlich schönen Umgebung würde jeden Künstler für Motive inspirieren, sagte er. Und so könnten einige ausgestellte Bilder durchaus hier entstanden sein, meinte er mit einem Blick auf einige seiner Werke. Der Berliner, dessen Arbeiten das Motiv der Landschaft und der Moment der Wiederholung wie ein gemeinsamer roter Faden durchziehen, beschäftigt sich neben der Malerei auch noch mit der Fotografie und der Videoarbeit.

So bringt er seine Landschaftsmotive zum Beispiel nicht vor Ort mit Pinsel und Farbe auf Leinwand. Alle Werke entstehen in seinem Atelier, das er in Berlin-Adlershof hat. Er lässt sich von seinen Gedanken und Inspirationen leiten. Bis ein Bild fertig ist, kann es sehr schnell gehen, aber auch sehr lange dauern.

An Hand einiger Ausstellungsbilder erläuterte Diezmann interessierten Besuchern, wie diese entstanden sind. So brauchte er für den "Blauen Bussard" viel Zeit. Nachdem das Bild mit zwei Farben versehen wurde, stand es zunächst lange unbearbeitet in der Ecke. Dann folgte eine Phase des Schaffens, in der Diezmann einen Adler auf das Bild malte. Für ihn war das Werk zwar noch nicht vollbracht, doch ein Freund fand die Farbkombination mit dem Vogel, der in die Lüfte stieg, hervorragend und so ist es auch ohne weiteren Pinselstrich so geblieben und ziert nun die Wand in der Galerie.

Bevor der Künstler zu einem Rundgang und zum Betrachten seiner Bilder einlud, erklärte er an dem Bild "Kirschen", woher er sich die Motive seiner Werke holt. "Die Kirschen habe ich mir in einem Verbrauchermarkt angesehen und dann sind sie über meine Erinnerungen über den Pinsel auf die Leinwand gekommen." Neben den Landschaftsmotiven kann man auch Bilder mit Tieren sehen. So "Antilope", "Leo", "Frosch" oder "Eule". Ein Motiv mit Pferden zeigen die 27 Ausstellungsbilder nicht, auch wenn Ulrich Diezmann ein Freund dieser Tiere und zudem begeisterter Reiter ist. Hierzu müsste er eine gesonderte Ausstellung machen, sagte er.

In der Galerei sind seine Werke, die jedes für sich für den Betrachter ein eigenständiges Motiv, für den Künstler aber durchaus auch eine Wiederholung von Bildserien darstellt, bis zum 24. März zu sehen. Die Galerie ist Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderöffnungszeiten sind nach Absprache möglich.