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Lebendige Gottesdienste, in denen auch Kinder und Jugendliche mitwirken Pfarrer will Menschen jedes Alters erreichen

Von Andrea Schröder 30.03.2013, 02:12

Seit neun Monaten ist Frank Städler Pfarrer in Havelberg. Drei Schwerpunkte hatte er sich zum Ziel gesetzt, als er das Dompfarramt übernahm. Die Volksstimme unterhielt sich mit ihm.

Havelberg l Karfreitag und Ostern sind für die Kirche die wichtigsten Feste. So ist es nur logisch, dass Ostern auch für Pfarrer Frank Städler "ein besonders schönes Fest ist, weil die Botschaft der Auferstehung sich in den Texten, Gebeten und Liedern ausdrücken, die am Sonntag besonders freudig sind. Obwohl Ostern nicht denselben Sitz im Volke hat wie Weihnachten, wo die Kirchen voll sind, wird der Ostermorgen im Paradiessaal sicherlich von vielen Familien als Auftakt für das Fest gefeiert." Er ist gespannt, wie der festliche Gottesdienst, der von einer Musikerin aus Berlin begleitet wird, morgen ab 10 Uhr besucht wird.

Die drei Schwerpunkte, die der 44-Jährige beim Vorstellungsgottesdienst im Februar vor einem Jahr formuliert hatte, haben sich als diejenigen herauskristallisiert, die wichtig für die Havelberger Kirchengemeinde sind. Ein Themenfeld sind die Gottesdienste: "Wie feiern wir sie, dass sie die Menschen erreichen, im Leben und im Glauben?" Dann ist es die Arbeit mit dem Nachwuchs, mit den Konfirmanden. "Sie sind die Zukunft der Gemeinde. Wenn es keine Taufen und Konfirmationen mehr gibt, wird die Gemeinde immer älter." Zum dritten geht es Frank Städler um die öffentliche Gemeinde. "Wir haben einen öffentlichen Auftrag, schon vom Evangelium her, wo es bei Matthäus 28 heißt: geht hin in alle Welt. Die Frage ist, Wie werden wir dem gerecht?"

"Die Gottesdienste am Sonntag sind ein wichtiger Ort, wo sich die Gemeinde treffen kann. Dabei geht es um jedes Alter. Wir wollen junge und ältere Menschen ansprechen." Deshalb sind ihm die Kindergottesdienste wichtig. Ein Team, in dem auch junge Mütter mitarbeiten, kümmert sich darum, dass es an jedem ersten Sonntag im Monat (das nächste Mal am 7. April) einen Kindergottesdienst gibt. Sie gestalten Teile des Gottesdienstes mit. Gleiches gilt für die Konfirmandengruppe, die seit Herbst besteht. Derzeit gibt es acht Konfirmanden, von denen einer in diesem Jahr konfirmiert wird. 14-tägig treffen sie sich mit dem Pfarrer zum Unterricht. Im Gottesdienst stellen sie zum Beispiel eine Geschichte aus der Predigt szenisch dar. Damit sehen die jungen Leute, das etwas für sie gemacht wird, ebenso die Eltern und Großeltern. "Je mehr Leute mitmachen, desto mehr erreichen wir. Und wer nicht nur konsumiert, ist innerlich stärker dabei." Auch an einer lebendigen Führung des Gottesdienstes ist dem Pfarrer gelegen. Noch sei es zu früh, Schlussfolgerungen zu ziehen, aber der Trend gehe zu zahlreicheren Besuchern der Gottesdienste im gemischteren Alter.

Die jüngere Generation da abzuholen, wo sie ist, ist ein weiteres Ziel des Pfarrers. Die Feier des Martinsfestes war eine gute Gelegenheit dafür. Laternenfeste gibt es viele, doch nicht jeder kennt den Inhalt. Diesen zu vermitteln, die Kinder aus den Kitas und dem Hort und damit auch die Familien mit einzubinden, ist mit dem stark besuchten Fest im Dom gelungen. Zur Beteiligung der Kirche am öffentlichen Leben gehört auch das Domfest im Juni, das wieder in Zusammenarbeit mit den Partnern gestaltet wird. Neu ist in diesem Jahr ein Fahrradgottesdienst zu Christi Himmelfahrt. Openair findet der Gottesdienst an der Stadtkirche , am Dom und an der Kirche in Toppel statt. Ein anderes neues Angebot der Kirchengemeinde sind die Andachten im Seniorenwohnpark am Camps, die gern von den Bewohnern angenommen werden.

Die Familie hat sich gut in Havelberg eingelebt, die mit einem Neubeginn verbundenen Umstellungen wurden gut gemeistert. Mit seiner Frau und den drei Kindern freut sich Frank Städler auf das Osterfest, das am Sonntag mit einer Morgenandacht um 7 Uhr im Dom beginnt.