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Neuer Konzertflügel wird am 3. Mai zur Sommergala im ArtHotel eingeweiht Jazz und Swing mit Pasternack: New York liegt für einen Abend an der Havel

Von Andrea Schröder 27.04.2013, 03:20

Havelberg l Gut zu schleppen hatten am Montag die Transporteure, die den C.Bechstein-Flügel ins ArtHotel lieferten. Das Unternehmerehepaar Renate und Andreas Lewerken von der Havelberger Kiebitzberg-Gruppe wartete ebenso gespannt wie Reinhard Seehafer und seine Frau Caren auf den Moment, als die ersten Töne des Instrumentes erklangen. Reinhard Seehafer war extra dafür in die Hansestadt gekommen. Der Musikdirektor der Europa Philharmonie wird die neue Reihe "Kiebitzberg in Concert" am 12. Mai eröffnen. Der Pianist tritt da gemeinsam mit Anna Rabinova (Violine) aus New York auf.

"Nicht jedes Instrument ist gleich. Der neue Flügel ist ein echter Volltreffer." - Reinhard Seehafer

"Ich wollte diesen Moment, wenn das Instrument ankommt, miterleben", sagte der Musiker und spielte mit Melodien von Mozart bis Gershwin ein erstes kleines Konzert. "Der Flügel ist ein echter Volltreffer", schätzte der Experte im Anschluss ein. "Nicht jedes Instrument ist gleich, trotz der heute modernen Art der Herstellung. Das ist wie mit den Autos." Die Mechanik nennt er als Beispiel. Die Tasten dürfen nicht zu leicht und nicht zu schwer gehen. Er würdigte das obertonreiche Klangbild des Flügels und freut sich auf das erste Konzert.

Die Zusammenarbeit mit Lewerkens läuft schon über mehrere Jahre. Gern denkt Reinhard Seehafer an die Opernaufführungen unter anderem von "Zar und Zimmermann" auf der Werft zurück. "Das war schon ein tolles Erlebnis." Solche soll es in Zukunft noch mehr geben. Hotelchefin Renate Lewerken plant gemeinsam mit Caren Seehafer weitere Konzerte. Ein künftiges Projekt ist der musikalischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewidmet.

"Wir haben mit dem Neubau des Hotels diesen wunderschönen Saal mit einer guten Akustik geschaffen. Deshalb haben wir uns entschieden, ein gutes Instrument zu kaufen", erklärte Andreas Lewerken die gut 40000 Euro teure Investition. Musiker von Qualität sollen im ArtHotel auftreten. Damit will die Kiebitzberg-Gruppe ihren Beitrag leisten auf dem Weg, Havelberg zur "kleinsten Kulturhauptstadt Europas" zu entwickeln - das vom Kulturprojekt Stadtinsel ausgegebene Ziel.

Von Jazz bis Klassik soll das Spektrum reichen. Danach wurde der Flügel ausgewählt. Für "Kiebitzberg in Concert" sind in diesem Jahr zunächst fünf Veranstaltungen geplant. Doch los geht der musikalische Reigen bereits am kommenden Freitag, wenn es heißt: "New York liegt an der Havel." Zu Gast bei der großen Sommergala ist Andreas Pasternack Band. Der Rostocker ist bekannt für Jazz und Swing und lockt mit seiner Late-Night-Show viele Gäste in ein Rostocker Hotel. Andreas Lewerken freut sich schon sehr auf dieses Konzert wie zu Sinatras Zeiten, dieses Mal an der Havel in Havelberg. Der Bechstein-Flügel wird an dem Abend eingeweiht.

Bereits am Nachmittag des 3. Mai wird um 15 Uhr die Art-Galerie im Hotel eröffnet. Zu sehen sind Malerei und Objekte von Josef Lehnert unter dem Titel "Zwischen Kopf Fuß". Der Berliner Künstler ist im vergangenen Jahr verstorben. Im Auftrag der Witwe kümmern sich Lewerkens um seinen künstlerischen Nachlass. Dieser umfasst über 2000 Arbeiten, berichtet Andreas Lewerken und sieht sie im Stil der Pop Art angesiedelt. Die Farben und Formen der surrealen Werke Lehnerts verströmen einen Hauch fremder Kulturen. Der unentdeckte Künstler war an der Hochschule für Bildende Künste Berlin Meisterschüler bei Heinz Trökes.

"Wir wohnen zwar auf dem Land, gewisse Dinge aus der Stadt können wir aber auch hier haben." - Andreas Lewerken

"Wir wohnen zwar auf dem Land, aber gewisse Dinge aus der Stadt können wir auch hier haben", begründet Andreas Lewerken das Engagement von ihm und seiner Frau für Kunst und Kultur. Allerdings soll es im ArtHotel nicht nur Auftritte renommierter Künstler geben. Auch regionale Künstler und der Nachwuchs sind gefragt. Kleinkunst soll ebenfalls gefördert werden. Bei Kunst und Kultur denkt der Geschäftsführer der Kiebitzberg-Gruppe an Berichte vom Havelberg seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Berliner Maler kamen über Jahre an die Havel, um hier künstlerisch zu wirken.