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Viele Freiwillige kommen Samstagmorgen in die Kaserne / In Damerow werden aufgeschüttete Wälle mit Sandsäcken und Folien geschützt Hochwasser: Bewohner wappnen sich gegen Flut

Von Andrea Schröder 10.06.2013, 03:49

Seit Tagen wappnen sich die Bewohner in der Elb-Havel-Region gegen die Hochwasserflut. Dabei können sie sich großer Hilfe von Menschen aus anderen Orten gewiss sein. Der Kampf gegen das Wasser schweißt zusammen.

Elb-Havel-Region l "Wir haben am Donnerstag noch überlegt, ob wir das Vereinsdomizil schützen sollen. Vom Bauhof haben wir jede Menge Sandsäcke bekommen und jetzt haben wir hier so viel Hilfe", freut sich Angelika Wojtalla am Freitag über die überwältigende Hilfe im Havelberger Modellsportzentrum. Neben den Vereinsmitgliedern sind auch viele andere gekommen. Bürgerarbeiter Heiko Buchholz hat die Hausmeister vom Oberfelder Weg Uwe Rehfeld, Andreas Gornich und Dietmar Jackobs aktiviert. Sie nutzen ihre Freizeit, um den Modellsportlern zu helfen. Andreas Gornich hatte bereits eine Nacht als Deichwache hinter sich.

Carola Schulze wollte ebenfalls helfen. "Ich bin Hartz-IV-Empfängerin und zurzeit zu Hause. Auf dem Sandplatz habe ich gehört, dass hier Hilfe gebraucht wird." Tochter Nicole schippte nach der Arbeit auch die Sandsäcke voll. Gerd Müller von der Stadtverwaltung und der Nitzower Michael Sengespeck halfen beim Organisieren, freut sich der Vorsitzende des Modellflugclubs Mario Hedler. "Wir hätten super Flugwetter gehabt", blickt er etwas wehmütig auf das Wochenende, an dem eigentlich der Euro-Star-Cup stattfinden sollte. Der einstige Vorsitzende Hartmut Gropius ist auch angereist und packt mit an. Modellsportler, die von weiter her zum Zuschauen bei den Wettbewerben gekommen sind, wie Helga und Siegbert Ihmels aus Oldenburg/Edewecht, macht er Mut, doch ein anderes Mal wieder in die Hansestadt zu kommen.

In Damerow und Vehlgast - beide Orte sind durch die Havelpolderflutung betroffen - wurden diverse Wälle aufgeschüttet und Sandsäcke verteilt. Am Sonnabend trafen sich viele Einwohner in Damerow, um die Wälle mit Folie und Sandsäcken zu schützen. Ortsbürgermeister Udo Mintus ist stolz auf seine Einwohner. Ruck zuck war die Arbeit Samstagmittag erledigt. Für den Abend war der nächste Treff vereinbart, um einen weiteren Wall zu schützen. Familie Marksteiner/Hollidt aus Berlin, die in Waldfrieden ein Haus hat, war extra zum Helfen am Wochenende an die Havel gekommen. Auch für die Deichwachen, die am Sonnabend ihre Arbeit begonnen haben, fanden sich genug Freiwillige.

Das war auch in Sandau so, wo am Sonnabend ein neuer Füllplatz in Deichnähe eingerichtet wurde. Und in der Elb-Havel-Kaserne in Havelberg unterstützten den Tag über um die 100 Freiwilligen die Soldaten beim Füllen der Sandsäcke. Die wurden per Lkw an die verschiedenen Brennpunkte gebracht.