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Wasserverband erstellt Maßnahmeplan 4,7 Millionen Euro für den Hochwasserschutz

Von Andrea Schröder 17.09.2013, 03:10

Mit einer Investitionssumme von rund 4,7 Millionen Euro hat der Trinkwasser- und Abwasserverband Havelberg den Maßnahmeplan zur Beseitigung der Hochwasserschäden einstimmig beschlossen. In der Summe enthalten sind Vorhaben für den vorbeugenden Hochwasserschutz.

Sandau l Hauptsächlich im Abwasserbereich musste der Verband durch die Flutkatastrophe im Juni viele Schäden an seinen Anlagen feststellen, die zunächst provisorisch wieder in Gang gebracht wurden. Jetzt geht es darum, den ursprünglichen technischen Zustand wieder herzustellen und vor allem auch Maßnahmen und Investitionen zu planen, durch die künftig Schäden durch Überflutungen vermieden werden. Bis zum 15. September sind die Maßnahmen beim Landkreis einzureichen.

Ein wichtiger Punkt bei der Vorsorge ist das Mischwassersystem im Altstadtbereich Havelbergs. Dafür ringen der Verband und die Stadt mittlerweile seit Jahren um eine Lösung. Was bei starken Regenfällen möglich ist - das Abschlagen des Mischwassers in die Havel - soll bei Hochwasserfällen nach derzeitiger Rechtslage nicht machbar sein. Deshalb sind bauliche Änderungen erforderlich, die allein einen Investitionsaufwand von 2,575 Millionen Euro bedeuten.

Mischwassersystem für Altstadt ist ein Thema

Ein höhergelegener Ersatzneubau für das Regenüberlaufbauwerk am Nußberg kostet 216000 Euro, ein solches Bauwerk für die Stadtinsel inklusive einer mobilen Mischwasserpumpstation würde mit gut einer halben Million Euro zu Buche schlagen, ähnlich wäre es an der Wässerringe. Innensanierung des Mischwasserkanals und Hochwasserabdichtung in Weinbergstraße und am Bischofsberg kosten 280000 Euro, für die Stadtinsel wären 560000 Euro erforderlich für den Mischwasserkanal Ufersammler. 375000 Euro würde das Abdichten des Kanals in der Bahnhofstraße kosten. Zudem wären 160000 Euro für das Mischwasserpumpwerk in der Bahnhofstraße nötig. Das alles sind Maßnahmen im vorbeugenden Hochwasserschutz. Günter Hasstedt als Chef der Stadtwerke, die für den Verband die Geschäfte führen, gab zu bedenken, dass in Havelberg in diesen Bereichen keine baulichen Schäden durch das Hochwasser entstanden sind. Deshalb sei derzeitig nicht abzuschätzen, ob die Maßnahmen genehmigungsfähig sind.

Knappe Million Euro für Vorhaben in Klietz

Eine weitere Vorsorgemaßnahme ist der Ersatzneubau des Schmutzwasserkanals in der Seesiedlung und in der Mühlenstraße in Klietz, wofür 986000 Euro veranschlagt sind. Beide Bereiche sind im Juni überflutet worden.

"Wir haben entsprechend der Richtlinie zur Beseitigung der Hochwasserschäden versucht, alles das aufzunehmen, was notwendig und vertretbar ist", sagte Günter Hasstedt in der Verbandsversammlung in Sandau. Die Liste ist nach oben offen, einige Maßnahmen werden noch hinzukommen. Zum Beispiel, wenn die Ergebnisse der Kamerabefahrung aller gefluteter Kanäle vorliegen. Zunächst sind vor allem solche Maßnahmen enthalten, wo die Leitungen vor 1990 gebaut wurden. Zum Beispiel sind in Schönhausen Ersatzneubauten für die Schmutzwasserkanäle etwa in der Breitscheidstraße, in den Märschen und in der Körnerstraße geplant. Insgesamt stehen dafür 510000 Euro im Plan. Für die Schadensbeseitigung im Kanalnetz in der Breiten Straße Wust sind es 360000 Euro.

Für die Wiederherstellung der Abwasserpumpwerke in Schönhausen, Klietz, Scharlibbe, Schönfeld und Kamern sind 214260 Euro veranschlagt. Fast alle Pumpwerke waren ausgefallen. Bis zum Jahresende sollen alle erforderlichen Reparaturen abgeschlossen sein.