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Havelberger Verein lud zum Ausritt durch die herbstlichen Wälder bei Wöplitz Reitjagd: Zwölf Kremser folgen den Pferden

Von Wolfgang Masur 16.10.2013, 01:15

Der Reit- und Fahrverein Havelberg mit Sitz im Ortsteil Müggenbusch begrüßte am Sonnabend zu seiner 31. Reitjagd zahlreiche Reiter, Kremserfahrer und Gäste.

Havelberg l Der Regen des Vormittags hatte ein Einsehen mit den Pferde- und Naturfreunden und verabschiedete sich pünktlich zur Begrüßung durch den Vorsitzenden Ulrich Kilian, der allen Teilnehmern für ihr Erscheinen dankte, vor allem den aus der benachbarten Prignitz. Weitere Dankesworte richtete er an Sponsoren, Ärzte, Helfern, den Rettungsdienst, das Gut Arfsten aus Müggenbusch, die Jagdhornbläser und alle, die zum Gelingen dieser Reitjagd beitragen.

Die aufgeweichten Wald- und Wiesenwege waren leider nur zum Teil befahrbar und eine Staatsjagd in diesem Bereich sorgte auch für Einschränkungen. Bevor es auf die etwas verkürzte Strecke ging, die durch die herbstlichen Wälder bei Müggenbusch und Wöplitz führte, wurden die zwölf Reiter kontrolliert. Marita und Annika Manske überzeugten sich davon, dass die Reiter Handschuhe, Messer, Taschentuch und eine Sicherheitsnadel mit sich führen. Wem etwas fehlte, dem fehlte später auch etwas Geld, das als Strafe gezahlt werden musste.

Die "Jäglitz-Hörner Stüdenitz" stießen kräftig ins Horn und eröffneten die Reitjagd. Der Master, wie im Vorjahr Daniel Manske, verlas noch die Regeln, und dann ging es los. Der Tross, bestehend außerdem aus elf Pferdekremsern und einem von einem Traktor gezogen Wagen, setzte sich in Bewegung. Angeführt vom Master, der an seinem umgehangenen Fuchsfell zu erkennen war und nicht überholt werden durfte, zeigten die Reiter an Hindernissen ihr Können.

Ob auf der Höhe des Wohnheimes Julianenhof oder beim Durchfahren von Wöplitz und Müggenbusch - überall wurde der Tross von Schaulustigen beobachtet. Astrid und Ullrich Kilian vom gastgebenden Verein fuhren als Ortskundige mit dem Führungskremser voran. Auf diesem Kremser und auch auf allen anderen wurde bei bester Laune auf den bunten Herbst angestoßen. Fachkundige Erklärungen zum Wald und zur Jagd gab es auf dem Führungskremser gratis vom Revierförster und Jäger Stefan Swiderski und dem jagdbegeisterten Waidmann Maik Brandt.

An den etwa 30 Hindernissen, die auf der Strecke verteilt waren, gab es jeweils einen Stopp, um den Reitern beim Springen zuzuschauen.

Auf einer großen Waldwiese lud der Sandauer Wirt Detlef Ballendat zur Kaffeepause ein. Hier hatte Wulf Richter auch seinen LO-Robur, Baujahr 1986 - ein altes, wertvolles NVA-Fahrzeug - aufgebaut. Es sollte als Unterschlupf bei eventuellem Regen dienen, der ja zum Glück ausblieb.

Nach dem Wettlauf der Großpferde, den Claudia Meißner vor André Schultze gewann, wurde traditionell der Eichenbruch - ein kleiner Eichenzweig zum Anstecken an den Hut oder die Kleidung - überreicht. Außerdem tagte auch das Jagdgericht. Damit endete dann die gut organisierte Reitjagd. Am Abend fand im Sandauer Schützenhaus der Reiterball statt.