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Beschluss wird nicht aufgehoben / Eindeutiges Votum für Schönhausen, Klietz und Sandau Verbandsrat möchte drei Schulen halten

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.12.2013, 02:03

Trotz der massiven Proteste vor allem der Schollener bleibt es beim Schulentwicklungsplan für das Elbe-Havel-Land: Bestand haben nur Schönhausen, Klietz und Sandau, die Schollener Schule schließt schon 2014, Wust 2016. Dem Vorschlag müssen Kreis und Land zustimmen.

Elbe-Havel-Land l Dem Beschluss zur Rücknahme des im September gefassten Beschlusses zur Zukunft der Grundschulen und Festlegung einer neuen Variante stimmten lediglich sechs Ratsmitglieder zu. Elf waren dagegen, einer enthielt sich. Damit fiel das Votum deutlicher aus als der eigentliche Beschluss, bei dem es nur eine ganz knappe Mehrheit für den Erhalt von Schönhausen, Klietz und Sandau gegeben hatte.

Anders als bei der Sitzung zuvor in Sandau ging es am Mittwoch im Schönhauser Bürgerzentrum recht ruhig zu. Wieder waren zahlreiche Eltern erschienen, um die Diskussion zu verfolgen. Sebastian Heinike aus Schollene, Vorsitzender des Schulausschusses, erklärte zum Auftakt, dass das vorliegende Konzept so nicht mehr umsetzbar sei. Denn die Eltern aus dem Quappenwinkel wollen ihre Kinder, die jetzt noch in Schollene lernen, nicht wie vorgesehen nach Sandau, sondern lieber nach Havelberg schicken, "damit hat Sandau mittelfristig keinen Bestand!" Als Alternative stellte er eine neue Variante vor: Klietz wird langfristig als zentraler Schulstandort erhalten. Um die Abwanderung der Schollener nach Brandenburg zu verhindern (derzeit liegen 21 Anträge vor), soll Schollene anstatt Sandau erhalten bleiben. Und bei der Aufteilung der Verbandsgemeinde in die Bereiche Nord (Klietz) und Süd sollte Wust anstelle von Schönhausen in Betracht gezogen werden.

"Hier gibt es kein Verbandsgefühl mehr"

Warum denn so viele Schollener Richtung Rathenow wollen, obwohl doch Klietz nicht weiter weg ist, fragte Wieland Reich aus Wust. "Weil es hier kein Verbandsgefühl mehr gibt und weil die Eltern fürchten, dass die Kinder eines Tages nicht mehr nach Klietz, sondern nach Schönhausen fahren müssen", antwortete Sebastian Heinike. Laut schon beschlossener Vorlage ist bis 2029 die Existenz von Schönhausen und Klietz gesichert.

Mit der vorgeschlagenen Variante erfüllt Klietz ab 2017 mit 58 Kindern nicht mehr die Mindestzahl und gerät in Gefahr, gab Bürgermeister Bernd Witt zu bedenken.

In das Konzept aufgenommen werden soll, so bekräftigte noch einmal Günter Bähne, dass Klietz und Schönhausen langfristig Bestand haben wird und keine großen Investitionen getätigt werden.

Sebastian Heinike bemängelte, dass die Verbandsgemeinde im Vorfeld der öffentlichen Debatte nicht mit den Schulen in Schollene und Wust über die Schließungspläne gesprochen hatte, dagegen nun aber in Warnau für die Sandauer Schule geworben habe. Silvio Wulfänger konterte, dass er selbst als Ausschussvorsitzender maßgeblich an dem Prozess beteiligt war. "Du selbst hättest handeln können." Als Fehler bezeichnete der Schollener seinen anfänglichen Standpunkt.

Jürgen Masch aus Klietz erklärte, dass es die ganze Diskussion nicht gegeben hätte, wenn nicht die Molkenberger und Scharlibber Kinder nach Sandau müssten. Nun muss man abwarten, ob der Kreistag am 19. Dezember dem Schönhauser Beschluss zustimmt und wie er mit dem Einzugsgebiet der Sandauer Schule verfährt.

Ohne Schollener gerät Klietz in Gefahr

Bernd Witt erklärte gegenüber der Volksstimme seine Befürchtung, dass bei einer tatsächlichen großen Abwanderung der Schollener ins Brandenburgische die Klietzer Schule in Gefahr gerät. Denn sie hat langfristig nur mit den Schollenern Bestand.

Petra Heinike von der Initiative "Lebendiges Schollene" zeigte sich nach dem Beschluss enttäuscht. "Die Angelegenheit ist für uns nicht erledigt, wir planen weitere Schritte, um Schollene zu erhalten." Mit neuen Projekten soll die Einrichtung gestärkt werden.