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Bürgerversammlung mit Jahresrückblick und einigen Wünschen Warnauer leben derzeit in einem großen Baugebiet

16.12.2013, 01:17

Zur Bürgerversammlung hatte der Ortschaftsrat kürzlich alle Warnauer eingeladen. Ortsbürgermeisterin Sonja Isecke hielt Rückblick und fand auch mahnende Worte.

Von Ingo Freihorst

Warnau l Im neu eingerichteten "Treff" - der Sportverein SSV hat ihn seit kurzem an Fischerstuben-Wirtin Sabine Schulze verpachtet - trafen sich die Warnauer zu ihrer Bürgerversammlung. Ortsbürgermeisterin Sonja Isecke nutzte den Jahresrückblick, um sich bei allen Fluthelfern zu bedanken - auch jene, die versorgten oder ihre Technik bereitstellten. "Die Flutmedaille, die ich erhalten habe, haben eigentlich alle gemeinsam verdient", erklärte sie.

Ein Dankeschön ging zudem an alle ehrenamtlich Engagierten, welche zur Gestaltung des Dorflebens beitragen. Als Beispiel nannte sie Carmen Thiel, welche erst kürzlich dafür geehrt wurde. Helfer sind im Ort immer zur Stelle: Vor wenigen Tagen hatte der Jugendtreff dank einer Spende einen neuen schweren Billardtisch bekommen, wobei viele beim Transport mit anpackten.

Straßenbau mit vielen Kompromissen

Ein großes Ereignis war neben der Flut der Neubau der Ortsdurchfahrt. Die Warnauer hätten bei den Arbeiten viel Geduld aufgebracht, auch manche Kompromisse geschlossen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, meinte die Ortsvorsteherin - "auch mit dem kleinsten Kreisel von Deutschland". Bis Weihnachten wird noch aufgeräumt. Wenn die 57 Setzlinge angewachsen sind, ist auch die Alte Lindenstraße wieder ihren Namen wert.

Überhaupt sei in den letzten Monaten viel in der Umgebung gebaut worden: der Betonweg nach Rehberg, die Deichsanierung, der Radweg nach Garz - er wird im kommenden Jahr fertiggestellt. Der Feldweg zum Schwarzen Weg wurde wegen des Deichbaus als Baustraße aufgeschottert, in 2014 wird dann am sanierten Deich noch eine Berme angebaut. "Manche Woche musste ich zu drei Bauberatungen", blickte Sonja Isecke zurück.

Als Ausgleichsmaßnahme für den Naturschutz wird am Trafohäuschen eine Streuobstwiese angelegt, an der Koppel entsteht ein Wildobststreifen. Das bereichere das Dorfbild.

Sonja Isecke plädierte dafür, am Verkehrskreisel zur Sicherheit noch einen Spiegel aufzustellen. An die Warnauer appellierte sie, nicht mehr neben den Einfahrten zu parken, dann kommen große Fahrzeuge nicht vorbei. Auch müsse man sich Gedanken um den neu zu wählenden Ortschaftsrat machen, die Wahlen stehen im Mai an.

Linden am Kirchberg sehen gefährlich aus

Harald Henningsen gab den Hinweis, am Kirchberg doch mal die Linden auszuästen, sie sehen teils gefährlich aus. Dazu hatte es im Herbst bereits Diskussionen mit der Stadt Havelberg gegeben, antwortete Sonja Isecke, auch wegen der Pflege der Grünanlagen. Einige Bäume müssen zudem untersucht werden, denn auch in der Alten Lindenstraße waren etliche hohl.

Am nach Rehberg führenden neuen Radweg liege ein Busch halb über den Weg, dort fahren alle herum und zerstören die Böschung, wies Sieglinde Schäfer hin. Das Ordnungsamt wurde dazu verständigt, war hier und wegen des Bewuchses auch an der Hornbrücke vor Ort - erfolgt sei nichts, antwortete Sonja Isecke. "Letztendlich haben wir die Hecke an der Hornbrücke selbst geschnitten." Sie finde es traurig, dass sich im ganzen Jahr keine Bürgerarbeiter in Warnau blicken ließen. "Alle Ortschaften sollten gleich behandelt werden", forderte sie. Um den Busch am Radweg will sich nun die Feuerwehr kümmern, kündigte Wehrleiter Hans-Jürgen Albrecht an. Und auch, dass am 11. Januar die Weihnachtsbäume verbrannt werden. Neu wird ein Fackelumzug hinzukommen. Der Vereinsball ist für den 8. März geplant, das Osterfeuer für den 19. April.

Laub muss künftig jeder selbst entsorgen

Schlimm sähen auch die Storchennester im Ort aus, erklärte Sieglinde Schäfer. Aus einem wachse bereits ein Baum empor. Wolfgang Kuhlen stört das alte Spritzenhaus, was nach dem Straßenbau nicht mehr ins Ortsbild passt. Das Gebäude wolle ein Verein aus Kamern bewahren, antwortete Sonja Isecke. Bis zum Herbst 2014 habe er Zeit dafür - sonst wird es abgerissen.

Was mit der Freianschlagstelle sei, wollte Sabine Schulze wissen. Dazu gab es bereits Gespräche mit dem Unternehmer Jens Dähne, sagte die Ortsvorsteherin. Allerdings werde noch ein geeigneter Standort gesucht, der auch von Behinderten erreichbar sei.

Irmtraud Eggert ärgert sich, dass nicht alle Warnauer die Gemeindeordnung beachten: Vor vielen Grundstücken sehe es unordentlich aus. Harald Henningsen meinte, dass man sie nicht in die Pflicht nehmen könne, solange die Kommune das ebenfalls nicht tut. Sonja Isecke informierte, dass künftig jeder selbst das Laub entsorgen müsse. Dann werde wohl viel Abfall in der Natur landen, sorgte sich Sieglinde Schäfer.

Zur nächsten Versammlung sollen dann auch wieder kompetente Vertreter aus Havelberg eingeladen werden, war man sich in der Runde einig.