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Gefluteter Keller von Benneckendorfs kann nun saniert werden 1150. Fluthilfebescheid in Klietz übergeben

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 16.01.2014, 02:21

Sachsen-Anhalts Landesentwicklungsminister Thomas Webel (CDU) und der Investitionsbank-Chef Manfred Maas höchstpersönlich haben gestern den 1150. Fluthilfebescheid in Klietz übergeben.

Klietz l "Jetzt können wir loslegen!" Frank Benneckendorf und seine Lebensgefährtin Doris Zöllner sind erleichtert, als sie gestern den Bescheid in Händen halten. Die von einem Gutachter ermittelten Schäden in Höhe von 45000 Euro werden zu 80 Prozent beglichen. 34000 Euro Wiederaufbauhilfe sind nun gewährt. Damit können die Schäden, die das vom nahen Klietzer See bis in die Mittelstraße geflossene Deichbruchwasser im Juni verursacht hat, behoben werden. 80 Zentimeter hoch stand das Wasser im Keller. "Einige Dinge hatten wir noch rausgeräumt, aber nicht alles", berichtet Frank Benneckendorf vom Juni. Seine Lebensgefährtin war gerade zu ihm gezogen und sie wollten es sich nun eigentlich gemütlich machen.

Einzigartige Förderung

Dass es mit dem Trocknen und dem Streichen der Wände getan ist, hatte das Paar gehofft. Doch das Gutachten belehrte sie eines Besseren. Der Fußboden muss raus, die Wände teilweise auch. Die Handwerker stehen in den Startlöchern. "Dann trocknen die Wände hoffentlich besser", begründet der Zivilbeschäftigte bei der Bundeswehr, warum noch immer Entfeuchter laufen.

Dass eine 80prozentige Regulierung der Schäden möglich ist, sei einzigartig, erklärte der Chef der Investitionsbank (IB). Über zwei Milliarden Euro Schäden hatte die Flut allein in Sachsen-Anhalt angerichtet. Bei all dem Leid und der Zerstörung sei die Wiederaufbauhilfe auch ein Konjunkturpaket für das Land. "Die Firmen haben Arbeit vor Ort und Arbeitsplätze sind gesichert."

2100 Anträge liegen vor

1700 Antragsteller hat die IB in den zurückliegenden Monaten persönlich beraten, insgesamt wurden bislang 2100 Anträge eingereicht, aus dem Elbe-Havel-Land sind es etwa 1000, schätzt Verbandsbürgermeister Bernd Witt. Zehn Mitarbeiter kümmern sich allein um die privaten Fluthilfeanträge, Überstunden werden gemacht und demnächst nochmals zwei Mitarbeiter befristet eingestellt, um auch die 900 Anträge von Gartenlaubenbesitzern abzuarbeiten.

Minister Thomas Webel (CDU) bat um Verständnis, dass die Bewilligung der Anträge Zeit in Anspruch nimmt. "Noch heute gibt es Probleme mit den Bescheiden von 2002, das soll jetzt nicht wieder passieren. Lieber klären wir vorher alles, statt im Nachhinein vor Gericht zu landen." Wenn die Anträge vollständig eingereicht sind, erfolge innerhalb von drei Tagen eine Bewilligung, sagte Manfred Maas.