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Bis zum 31. März haben Bewerber Zeit / Einwohnerversammlung ist für den 28. März geplant Jederitzer auf Kandidatensuche für den Rat

Von Ingo Freihorst 14.02.2014, 02:13

Nicht mehr viel Zeit bleibt den Jederitzern, um Kandidaten für einen neuen Ortschaftsrat zu finden. Ohne einen solchen würde auch das Dorfleben ärmer werden.

Jederitz l Was der jetzige Rat plane, um Nachfolger zu bekommen, wollte Barbara Kuntzsch auf der Ratssitzung am Mittwochabend bei der Einwohnerfragestunde wissen. Bislang wird nur Ratsmitglied Fred Meiser wieder antreten, alle anderen einschließlich Ortsbürgermeisterin Beatrix Groos wollen verzichten.

Sie selbst habe schon viele Jederitzer angesprochen, allerdings ohne Erfolg, antwortete Beatrix Groos. Auch ihre Stellvertreterin Christine Kunz habe bereits Gespräche geführt, berichtete diese. Der Rat habe etliches bewegt, wenn auch seine Möglichkeiten begrenzt sind, erinnerte sie an Ortsbegehungen oder Veranstaltungen. Manches Problem ließ sich auch nicht lösen.

"Ich selbst möchte etwas bewegen, das kostet aber immer viel Zeit und macht allerhand Arbeit", zog sie ein Resümee ihrer Zeit als Ratsmitglied. So mancher rede die Arbeit des Ortschaftsrates schlecht und mache aber selber nichts.

Ein Problem, das ohne Ortschaftsrat auf das Dorf zukommen würde, ist die Streichung des Kulturzuschusses durch die Stadt Havelberg. Derzeit kann der bis Ende Juni im Amt befindliche Rat darum nur über die Hälfte der Mittel verfügen, das sind 685 Euro.

Volkssolidarität, Ortsverein und Feuerwehr bekommen davon vorerst je 75 Euro, fürs Dorffest werden 350 Euro eingeplant. Findet sich ein neuer Rat, werden die Zuschüsse an die Vereine verdoppelt, dann fließt auch noch Geld für den Neujahrstreff und die Weihnachtsfeier der Senioren.

Gestrichen wurden die Mittel für die Säuberung des Versammlungsraumes der Feuerwehr, die Reinigungskraft hat gekündigt. Vielleicht sollte dieses nun per Reinigungsplan über die Nutzer - also Volkssolidarität, Feuerwehr und Ortsverein - geregelt werden, schlug Christine Kunz vor. Beatrix Groos machte auf ein weiteres Problem aufmerksam, wenn es keinen Rat mehr geben sollte: Dann ist wieder die Feuerwehr für ihren Versammlungsraum zuständig.

Fünf Kandidaten nötig

Wer sich als Ratsmitglied bewerben möchte, kann sich bis Ende März im Havelberger Rathaus bei Evelin Bullwan melden. Die Hürden sind hier nicht allzu hoch: Nur eine Unterstützerunterschrift ist in Jederitz nötig. Mindestens fünf Kandidaten werden für den Rat benötigt. Gewählt wird am 25. Mai. Beatrix Groos würde dem neuen Rat in der ersten Zeit auch bei dessen Einarbeitung zur Seite stehen.

Ein Thema der Sitzung war auch die Terminplanung für das erste Halbjahr. Ein wichtiger Punkt ist die Einwohnerversammlung, die am 28. März stattfinden wird. Großes Thema soll der Hochwasserschutz sein, denn der bei der Flut beschädigte Polderdeich ist immer noch nicht repariert. Christine Kunz hatte dazu bereits Schreiben an den zuständigen Landesbetrieb LHW sowie die Jederitzer aufgesetzt, sie fanden die Zustimmung des Rates. Zur Versammlung geladen sind neben dem LHW auch Bürgermeister Bernd Poloski und das Ordnungsamt, eventuell soll auch Uwe Klemm vom Unterhaltungsverband "Trübengraben" hinzukommen.

Das Osterfeuer ist für den 17. April eingeplant, der Tanz in den Mai muss leider ausfallen, denn Musiker Uli Kirsch, der hier aufspielen sollte, ist ins Ausland verzogen.

Das Geld dafür soll mit ins Dorffest fließen, was am 5. Juli stattfinden soll. Unklar ist aber, ob es dann noch einen Ortschaftsrat gibt, deshalb wird die Vorbereitung noch vom alten Gremium abgeschlossen.

Gast der Sitzung war Günter Klam vom KulTour-Verein aus Kamern, er möchte in Jederitz eine weitere Wegmarke des Frau-Harke-Sagenpfades aufstellen. Und zwar am liebsten auf dem Platz an der Kreuzung - diese Fläche ist aber in Privatbesitz. Christine Kunz schlug den Ortseingang aus Richtung Havelberg vor, allerdings ist die Fläche recht beengt. Die jetzt dort noch stehende Sitzgruppe könnte dann am Hafen aufgestellt werden.

Ohnehin plant der Ortsverein, zur Buga die Ortseingänge zu gestalten, so könnten Infotafeln aufgestellt werden. Die Räte sprachen sich per Beschluss einhellig dafür aus, eine solche Wegmarke aufstellen zu lassen - wo am Ende auch immer.