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Erst beim Putzen mit Sand zeigt sich das nicht planbare Muster Spannung, was beim Rakubrand entsteht

11.03.2014, 01:26

Havelberg (wma) l Das tolle Wetter am Wochenende hatte zahlreiche Besucher zum neunten Tag der offenen Töpferei in die Havelberger "Von Hand ..." Töpferei am Dom gelockt (wir berichteten). Der Höhepunkt war der Rakubrand, der nicht nur für Keramikmeisterin Ute Schröter, sondern auch für Ehemann Henrik Hempelmann, die Auszubildenden und alle Interessenten das Spannendste war.

"Rakubrand ist eine Brenntechnik für Tonprodukte, bei der auf besondere Weise das Zusammenspiel von Feuer, Erde, Wasser und Luft erlebbar wird. Der Begriff stammt aus dem Japanischen und bedeutet Zufriedenheit und Freude", erläuterte Henrik Hempelmann.

Die schon vorher gebrannten Tonobjekte wurden glasiert und in den Rakubrennofen gesetzt. Innerhalb von 90 Minuten war der erste Ofensatz auf etwa 1000 Grad hochgeheizt. Noch rot glühend wurden die Objekte mit langen Zangen herausgenommen, kurz an der Luft abgeschreckt und in einen Bottich mit Sägespänen gelegt, wo sie abgedeckt im Rauchfeuer geschwärzt wurden. Nach weiterem Abkühlen im Wasser und dem Temperaturschock entstehen die für Raku typischen Risse, die brillanten "Craquelés".

Die Freude und Begeisterung stand Ute Schröter ins Gesicht geschrieben. "Diese Kupferfarbe - einfach fantastisch! Das ist das, was wir haben wollten." Für Lehrling Martha Zitzow und Umschülerin Diana Lucht war es der erste Rakubrand und sie kamen ebenso wie ihre Chefin reichlich ins Schwitzen.

Beim Putzen der fertigen Produkte mit feinem Sand wird der Erfolg des Rakubrandes auf den Schalen, Vasen und Zifferblättern sichtbar.

Und weil es so schön war, wurde der Ofen gleich noch einmal mit weiteren glasierten Tonwaren befüllt.