1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Jubilarin will das Steuer nun übergeben

EIL

Johanna Schulz feierte gestern ihren "80." / 60 Jahre führt sie die Ortsgruppe der Volkssolidarität Jubilarin will das Steuer nun übergeben

Von Dieter Haase 19.03.2014, 02:21

"Hoch soll sie leben, drei Mal hoch", sangen gestern Knirpse aus der Warnauer Kindertagesstätte für Johanna Schulz. Denn die ehemalige Bürgermeisterin des Ortes feierte an diesem Tag ihren 80. Geburtstag.

Warnau l Johanna Schulz kennt so ziemlich jeder im Haveldorf Warnau. Fast 40 Jahre lang, bis 2008, hat sie die Geschicke der einst eigenständigen Gemeinde und später - in der Einheitsgemeinde Havelberg - dann der Ortschaft geleitet. Noch länger steht sie der Ortsgruppe der Volkssolidarität vor: Seit über 60 Jahren ist sie in Warnau die Vorsitzende. "1953, im Alter von 19 Jahren, bin ich Mitglied der Gruppe geworden und damit zugleich auch die Vorsitzende", erzählt Johanna Schulz. "Schon damals waren rund 60 Frauen und Männer aus Warnau in der Volkssolidarität organisiert", erinnert sie sich. Bis heute ist es bei dieser recht großen Zahl geblieben. "Das ist vor allem ein Verdienst von Johanna Schulz", würdigt Beate Schulz, Koordinatorin der Volkssolidarität in Havelberg, die Arbeit der nunmehr 80-Jährigen. Seit vielen Jahren sehr beliebt seien in Warnau zum Beispiel die von Johanna Schulz organisierten Klön- und Spielenachmittage.

Zusammen mit der Geschäftsführerin des Regionalverbandes Altmark der Volkssolidarität, Monika Pingel, ließ es sich Beate Schulz gestern nicht nehmen, der Jubilarin persönlich die herzlichsten Glückwünsche zum 80. Geburtstag zu überbringen und ihr für ihre aufopferungsvolle ehrenamtliche Arbeit Dankeschön zu sagen. Neben Präsenten zum Ehrentag hatte Monika Pingel auch noch eine besondere Überraschung für das Geburtstagskind mitgebracht: die Ehrennadel für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Volkssolidarität und die dazugehörige Urkunde. "Solch ein Jubiläum haben wir nicht alle Tage", freute sich die Geschäftsführerin des Regionalverbandes Altmark.

Jüngere Hände gefragt

"So lange es geht, vor allem gesundheitlich", möchte Johanna Schulz auch in Zukunft die Volkssolidarität nicht missen. "Sie hat fast mein gesamtes Leben bestimmt, da kann ich mich nun mal schlecht von ihr trennen", sagt sie lächelnd. Trennen möchte sie sich jetzt aber vom Vorsitz in der Gruppe. "60 Jahre sind lange genug und jüngere Hände am Steuer gefragt." Die Wahl eines neuen Vorstandes in der Gruppe ist bereits erfolgt. Johanna Schulz hat sich bereit erklärt, weiter im Vorstand mitzuarbeiten und den oder die neue/n Vorsitzende/n tatkräftig zu unterstützen. Wer das sein wird, wird allerdings erst bei der konstituierenden Sitzung des Vorstandes entschieden.

Übrigens fühlt sich die Jubilarin nicht nur in der Warnauer Ortsgruppe der Volkssolidarität pudelwohl. "Mich kennen auch die Mitglieder der Ortsgruppe in Strodehne sehr gut", ist zu erfahren. Denn Johanna Schulz` Tochter wohnt in Schollene, und wenn sie sie besucht, dann gehören auch die Veranstaltungen der Volkssolidarität in Strodehne zum Pflichtprogramm. "Dort bin ich aber wirklich nur Gast", erklärt die 80-Jährige schmunzelnd.

Siebenfache Oma

Was Johanna Schulz weiterhin "jung" hält, das ist ihre große Familie. "Vor allem freue ich mich immer, wenn meine Enkelkinder bei mir zu Besuch sind", sagt sie. "Kinder sind doch die schönste Sache der Welt." Mittlerweile ist sie bereits zum siebten Mal Oma geworden. "Da wird es mir nie langweilig."