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Bürgermeister Henry Wagner blickt auf das Flutjahr 2013 zurück und informiert zu neuen Planungen Deichrückverlegung bei Sandau startet im Herbst

20.03.2014, 01:21

Wenn sie auch mit einem blauen Auge davonkam, war 2013 auch für die Stadt Sandau recht aufregend verlaufen. Ingo Freihorst hielt mit Bürgermeister Henry Wagner Rückschau, weiterhin gibt es Ausblicke.

Volksstimme: Die Flut hat Sandau zwar verschont, doch gab es auch hier Schäden zu verzeichnen.

Henry Wagner: Wegen der schweren Technik für die Deichverteidigung hatten wir beispielsweise am Gehweg vorm Rathaus Schäden zu verzeichnen, weiterhin am Weg zum Deich gegenüber dem Autohaus - um nur einige zu nennen. Etliche Wege und Durchlässe sind zudem in der Gemarkung betroffen.

Volksstimme: Im Zusammenhang mit der Extremflut wurde ja auch wieder die Deichrückverlegung angemahnt, die seit Jahren auf sich warten lässt. Henry Wagner: Dazu gab es eine Beratung in Stendal mit allen Verantwortlichen, ein Fahrplan wurde vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz vorgestellt. Wir als Stadt haben inzwischen dazu unseren Anteil geleistet und kommunale Flächen in der Holländerei als Austauschflächen für das Projekt Sandau-Süd zur Verfügung gestellt. Dort gibt es viele private Pächter, die wegen des Deichbaus andere Flächen benötigen. Im Nordbereich ist lediglich unser Stadtwald betroffen. Es wird dazu sicher noch etliche Beratungen geben, erst jetzt gab es einen Termin mit der Landgesellschaft wegen der Trassenführung. Laut Planung soll der Bau im Nordbereich im Herbst endlich beginnen.

Volksstimme: Im Vorjahr gab es mit der Stavenstraße ein weiteres Tiefbauvorhaben.

Henry Wagner: Die Investition ist im Vorjahr abgeschlossen worden - und zwar in guter Qualität. Lediglich an der Ecke zur Mauerstraße ist ein Absatz geblieben, das muss noch geändert werden. Das Bauamt wurde darüber informiert.

Volksstimme: In diesem Jahr steht eine große private Investition ins Haus.

Henry Wagner: Im Gewerbegebiet wird ein Solarkraftwerk errichtet, die Rodungen begannen bereits. Wir als Stadt stellten Ausgleichsflächen für den Naturschutz zur Verfügung, denn es mussten dort wild gewachsene Bäume gefällt werden. Am Ende der Triftstraße, am Wenddorf und am alten Wulkauer Weg werden deshalb neue Bäume gepflanzt.

"Wir als Stadt stellen kommunale Flächen als Austausch für die Deichrückverlegung zur Verfügung."

Volksstimme: Wie steht es um die Breitbandversorgung für die Sandauer?

Henry Wagner: Eigentlich sollte von der Telekom bereits im Vorjahr ein LTE-Mast am alten Bahnhof errichtet werden, doch hat sich auch das durch die Flut verzögert. Mit dem neuen Funkmast wird Sandau komplett mit superschnellem Breitbandfunk versorgt. Wir hatten auch schon bei Kabel Deutschland angefragt, denn ein Hauptkabel dieser Firma führt an Sandau vorbei.

Volksstimme: Auf der letzten Ratssitzung ging es auch um den Stadtarbeiter, wer ist es geworden?

Henry Wagner: Da Matthias Riehling

zum Jahresende im beiderseitigen Einvernehmen gekündigt hatte, musste im Januar ein Nachfolger gesucht werden. Der Stadtrat hat entschieden, dass Axel Bock der neue Stadtarbeiter wird. Am 17. Februar nahm er seine Arbeit auf.

Volksstimme: Die Stadtsanierung ist nun abgeschlossen, wie lautet die Bilanz?

Henry Wagner: Über das Städtebauprogramm waren nur zwei Objekte gefördert worden, der Rest kam dann vom Amt für Landwirtschaft. Vorrangig ist davon der Straßenbau erfolgt, in der Osterburger und der Breiten Straße, der Stein- und der Mauerstraße sowie am Kirchberg. Derzeit ist vor allem die Beguinenstraße in einem schlechten Zustand, uns als Stadt fehlt allerdings das Geld für die hier nötige grundhafte Sanierung. Zudem wären in dem Falle Anliegerbeiträge fällig.

Volksstimme: Das Dachgeschoss des Rathauses

wurde vor einigen Wochen komplett entkernt.

Henry Wagner: Dafür hatten wir bereits im Vorjahr 14000 Euro im Etat eingestellt. Derzeit ist unklar, wie das Problem mit der Statik zu beheben ist. Jetzt wird noch Ursachenforschung betrieben, mit den daraus resultierenden konkreten Zahlen können dann Fördergelder beantragt werden. Wir sind zwar noch immer in der Haushaltskonsolidierung, aber das Rathaus muss dennoch dringend saniert werden.

"Ich bin froh über die Entscheidung des Verbandsgemeinderates zur künftigen Schullandschaft."

Volksstimme: Auch die Grundschule Sandau war in der Diskussion.

Henry Wagner: Ich bin froh über die Entscheidung der Verbandsgemeinde zur künftigen Schullandschaft. Jetzt hat unsere Schule mittelfristig Bestand. Es ist für jeden Ort schlimm, wenn die Schule schließen muss, aber das ist nun mal der politische Wille der Landesregierung.

Volksstimme: Wegen der verkürzten Übersetzzeit der Fähre gab es einige Diskussionen.

Henry Wagner: Ab diesem Monat fahren wir wieder im Normalbetrieb, also bis 21.30 Uhr. Die Fähre Werben setzt im Vergleich dazu nicht so lange über. Die Winterfährzeit war ein Test, dieser wird ausgewertet und dann schauen wir, ob dies fortgeführt wird. Der neue Stadtarbeiter wird übrigens auch auf der Fähre angelernt, er kann dann bei Hochwasser oder Krankheit mit einspringen. Hier gibt es übrigens immer wieder Probleme mit den Dieselleitungen, denn der Kraftstoff ist recht aggressiv.

Volksstimme: Am 25. Mai stehen wieder Kommunalwahlen an.

Henry Wagner: Wer kandidieren möchte, kann sich noch bis Ende des Monats in der Verbandsgemeinde in Schönhausen melden. Neue Einzelkandidaten oder Wählergruppen benötigen für den Stadtrat sieben Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten, für den Verbandsgemeinderat sind 32 nötig. Meldeschluss ist am 31. März.

Volksstimme: Die Bürgerarbeit läuft dieses Jahr auch in Sandau aus.

Henry Wagner: Bei uns waren drei Jahre lang um die 15 Bürgerarbeiter unter anderem in kommunalen Einrichtungen und im Grünbereich tätig, was danach kommt, ist noch ungewiss.

Volksstimme: Wie haben sich die auf der Bundesstraße eingebauten schwerlastfähigen Kanaldeckel bewährt?

Henry Wagner: Ich bin damit zufrieden. Im Vorjahr wurden drei weitere eingebaut, das ist auch in diesem Jahr wieder geplant.

Volksstimme: Wann finden in diesem Jahr die wichtigsten Veranstaltungen statt?

Henry Wagner: Vor kurzem hatten wir uns dazu mit den städtischen Vereinen und Einrichtungen abgestimmt. Das Osterfest an der Feuerwehr ist am 19. April, der nächste große Höhepunkt wird am 10. Mai das Familienfest der Allgemeinen Bürgerbewegung sein. Unser Volks- und Vereinsfest wird am 14. Juni stattfinden und der Elbebadetag am 2. August.