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Einwohner und Künstler begrüßen viele Besucher auf ihrer Spielwiese und Kulturoase Kuhlhausener spielen mit Licht, Klängen und Farben

Von Andrea Schröder 22.04.2014, 03:23

Kuhlhausen l Ein nicht ganz gewöhnliches Osterfest haben die Kuhlhausener gefeiert. Grund dafür war die gemeinsame Aktion des Orts- und Kulturvereins mit den Neukuhlhausenern Thomas Harzem und Gatis Silde, zwei Künstler, die ihren Hof zu Ostern für viele Künstlerfreunde und Gäste öffneten. "Das ist Berlin-14 Uhr", sagte eine Teilnehmerin am frühen Sonnabendnachmittag, als die ersten Besucher auf den Platz am Karpfenteich kamen, vieles noch in der Vorbereitungsphase war und es gerade noch ein paar Absprachen gab. Das Fest entwickelte sich nach und nach und fand am Abend seinen Höhepunkt mit viel Musik und Lichtinstallationen.

Für Klanginstallationen zeigte sich Andreas Wenzlover verantwortlich. Hoch oben auf dem seit diesem Winter begehbaren Weidendom brachte er PVC-Rohre an. Wer seinen Kopf dazwischen steckte, hörte die Geräusche der Umwelt ganz neu, sie entwickelten ihre eigene Melodie. Seine Interpretationen brachte der Schweizer Jörg Bariletti am Sonntag bei seinem experimentellen Orgelkonzert in der Kirche zu Gehör. Die Meinungen gingen auseinander, manchem gefiel die Art seines Spiels, manchem nicht. "Es hat zumindest dazu beigetragen, dass über Musik geredet wird", sagt Herbert Dierkes vom Ortsverein.

Zu den vielen Einheimischen, die zum Beispiel mit selbstgebackenen Kuchen für das leibliche Wohl sorgten, gesellten sich Radfahrer, die eine Pause im Haveldorf einlegten, und auch aus den Nachbardörfern waren Gäste neugierig auf die Spielwiese und Kulturoase, die sich in Kuhlhausen öffnete. Die Countryband "Dead Conty" aus der Nähe von Werben lud am Karpfenteich mit ihren klaren Rhythmen ebenso zum Tanzen ein, wie "Russenpolka" aus Berlin mit ihren osteuropäischen Klängen. In der Gaststätte Ramm zeigten der Kuhlhausener Uwe Niksch Fotografien von einer USA-Reise und der Künstler Tom Korn seine aus Fußbodenbelägen gefertigten Bilder zu "Problemhäusern". Seine Teppichbilder zu Tangermünde waren im alten Bullenstall zu bewundern.

Vieles war außergewöhnlich an diesem Wochenende. Mancher stand dem Experiment wohl skeptisch gegenüber, doch viele fanden Gefallen an dem Mix aus Konventionellem und Improvisiertem. Man darf gespannt sein, wie sich die Zusammenarbeit von Alt- und Neukuhlhausenern entwickelt.