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  7. René Meier war die gesuchte "Nadel im Heuhaufen"

Havelberger Pioniere treten zum Appell an, um Lebensretter zu ehren und neuen Spieß zu begrüßen René Meier war die gesuchte "Nadel im Heuhaufen"

Von Andrea Schröder 12.05.2014, 03:23

Havelberg l Die Chance, einen geeigneten Knochenmarkspender für einen leukämiekranken Menschen zu finden, liegt bei eins zu mehreren Millionen. Der Havelberger René Meier wurde zur sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Er ist der sogenannte genetische Zwilling für einen jungen Menschen und hat durch seine Stammzellenspende Leben gerettet. Dafür wurde der Stabsfeldwebel am Donnerstag beim Appell des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg geehrt.

Kommandeur Oberstleutnant Stefan Gruhn erinnerte daran, dass vor einigen Jahren ein Kompaniefeldwebel des Bataillons an Blutkrebs erkrankt war. Viele Soldaten haben sich damals in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. So auch René Meier. Für den Soldaten konnte damals leider kein passender Spender gefunden werden. Nun aber wurde René Meier als genetischer Zwilling gebraucht.

"Stabsfeldwebel Meier hat uneigennützig zur Rettung eines Lebens beigetragen und dafür gebührt ihm unser Dank", sagte der Kommandeur nach der erfolgten Spende für einen jungen Patienten und überreichte die Urkunde der Deutschen Knochenmarkspenderdatei.

Dank an Reservist Wolfgang Berg

Angetreten waren die Soldaten zudem zur Übergabe der Dienstgeschäfte des Kompaniefeldwebels der 4. Kompanie, auch Spieß genannt. Diese Bezeichnung stammt schon aus der Landknechtszeit. Die Bezeichnung Spieß geht vermutlich auf die früher vom ersten Unteroffizier getragene Stangenwaffe, der Partisane, zurück, mit der er der ins Felde ziehenden Truppe folgte, um Landsknechten, die aus der Reihe tanzten oder träge wurden, einen Hieb zu versetzen, blickte Stefan Gruhn in die Geschichte zurück.

Heute wird der Spieß auch als "Mutter der Kompanie" bezeichnet, "der seinen Soldaten vor allem ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner und Berater, aber auch Ermahner und Zurechtweiser sein soll". Als solchen würdigte er Oberstabsfeldwebel Wolfgang Berg, der als Reservist im Pionierbataillon 901 seit 2010 als Kompaniefeldwebel Urlaubsvertretungen im Bataillon übernahm oder zuletzt die vakante Stelle des Spießes in der Vierten besetzte. Der Kommandeur dankte ihm für sein großes Engagement. "Sie hatten für diese anspruchsvolle Aufgabe das Herz am richtigen Fleck."

Neuer Kompaniefeldwebel der Vierten ist Stabsfeldwebel René Schäfer. Er ist seit 1993 Soldat und hat das Pionierhandwerk von der Pike auf gelernt. Zuletzt war er als Zugführer eingesetzt.

Auch durch seine umfangreiche Einsatzerfahrung sieht ihn der Kommandeur gut gerüstet für seine neuen Aufgaben als Spieß.