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Ab heute Hochwasseralarmstufe III im Landkreis / Elbewasser fließt in die Tangerniederung An Aland und Zehrengraben wird die Lage problematisch

Von Egmar Gebert 18.01.2011, 05:22

Stendal. Bis gestern 18 Uhr stieg der Elbpegel bei Tangermünde auf 6,30 Meter. Damit stand fest: Ab dem heutigen Dienstag ist im Landkreis mit der Hochwasseralarmstufe III zu rechnen. Kreissprecherin Angela Vogel bestätigte das im Gespräch mit der Redaktion nach der gestrigen Hochwassersitzung im Landratsamt. Das Betreten der Deiche ist nur noch den nun ständig patrouillierenden Deichwachen erlaubt. An jedermann geht der dringende Appell des Landrats, sich daran zu halten und nicht mehr auf die Deiche zu gehen.

Deichbaustellen werden gesichert

Der Hauptschwerpunkt im Landkreis liegt derzeit auf der Sicherung der Deichbaustellen. Das betrifft vor allem den drei Kilometer langen Abschnitt des Alanddeiches zwischen Pollitz und Wanzer. Daran wurde wie gestern berichtet schon am Wochenende fieberhaft und mit Unterstützung der Feuerwehren aus den umliegenden Orten gearbeitet. Die Deichbaufirma habe bis gestern 1200 Meter des auf drei Kilometern noch fehlenden Deiches fertigstellen können und arbeite rund um die Uhr, um bis zum Mittwoch auch den Rest noch zu schaffen, sagte Kreissprecherin Vogel.

Der zweite Schwerpunkt lag gestern bei Elversdorf. Über den abgesenkten Abschnitt des Polderdeichs bei Tangermünde fließt bereits Elbewasser in die Tangerniederung. Der Deich um Elversdorf ist im westlichen Bereich noch nicht geschlossen, woran gestern gearbeitet wurde. Zudem wurde die Straße mit einem Wall und Sandsäcken geschützt.

Das größte Problem ist derzeit jedoch nicht die Elbe, sonder der Aland im Norden des Landkreises. Aus seinem Einzugsgebiet kommt so viel Wasser, dass 40 Kubikmeter pro Sekunde vom Aland abtransportiert werden müssen. Nur die Hälfte davon könne die Elbe derzeit noch aufnehmen, sodass sich das Wasser in den Alandschlauch zurückstaue. Der Wasserspiegel steige in Abhängigkeit von dem der Elbe, gibt Angela Vogel die Einschätzung des Landesbetriebes für Hochwasserschutz wieder und zitiert dessen Flussbereichsleiter Hans-Jörg Steingraf: "Zurzeit besteht dort noch keine unmittelbare Gefahr, aber die Anwohner am Aland und dem nördlichen Zehrengraben werden gebeten, sich auf eine problematische Situation einzustellen."

Vier Straßen sind gesperrt

Unproblematisch ist bislang die Hochwassersituation im Bereich Havelberg. Ob das Quitzöbeler Wehr gezogen werden muss, sei derzeit noch nicht abschätzbar, gibt die Kreis- sprecherin das Ergebnis der gestrigen Beratung wieder.

Unproblematisch sei auch die Situation an den Deichbaustellen in Schönhausen und Schönfeld.

Wegen Überflutung gesperrt und unpassierbar sind inzwischen die Straßen zwischen Schollene und Ferchels, zwischen Tangermünde und Bölsdorf sowie zwischen Bömenzien und der nördlichen Kreisgrenze in Richtung Gartow. Gesperrt ist auch die Straße zwischen Pollitz und Wanzer, auf der nur noch der Baustellenverkehr zu den Deichen und von dort zurück rollen darf.