1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Gedenkstein erinnert an die Flut

Fest der Begegnung in Schönhausen Gedenkstein erinnert an die Flut

Dass das Deichbruchwasser vor einem Jahr gut anderthalb Meter hoch von
der Märsche über die B107 in den Wiesengrund floss, ist seit Sonnabend
auf einem Gedenkstein am Straßenrand zu sehen. Mit der Einweihung begann
des Fest der Begegnung.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 16.06.2014, 03:37

Schönhausen l Ministerpräsident Reiner Haseloff hatte ein großes Geschenk mitgebracht: einen weiteren Förderbescheid für eine Wiederaufbaumaßnahme. Die 3,2 Millionen Euro dienen der Sanierung der Straße zum Schönhauser Damm, die über einen Meter hoch im Wasser gestanden hatte. Damit steht der kompletten Erneuerung der Straßen samt zweier neuer Brücken nun nichts mehr im Wege.

Bürgermeister Alfons Dobkowicz dankte dem Minister - auch, dass er Wort gehalten hat und sich Zeit für das Jahrestagsfest in Schönhausen nahm. Der Landespolitiker freute sich zunächst erst einmal, die Schönhauser Chorkinder zu hören, denn schon beim Neujahrsempfang zeigte er sich begeistert. Wieder hatte Chorleiterin Katy Säuberlich eine perfekte Liedauswahl getroffen und die Freude der Kinder am Singen steckte das Publikum im Festzelt schnell an.

Reiner Haseloff erklärte in seinem Grußwort, dass die traumatischen Erlebnisse der Flut noch längst nicht verarbeitet sind, "aber es ist auch schon viel Geld in die Region geflossen, nun müssen wir mit der Bearbeitung der Anträge nur noch schnell vorankommen". Er wünschte den Schönhausern und allen anderen von der Flut Betroffenen, sich nicht entmutigen zu lassen und weiter zusammenzustehen. Und er freut sich schon auf 2015, wenn nicht nur ein weiteres Stück Wiederaufbau geleistet ist, sondern auch Bismarcks 200. Geburtstag gefeiert wird. Spätestens dann kommt er wieder.

Bernhard Sames vom DRK-Landesverband überbrachte ein Grußwort des Geschäftsführers Rainer Kleibs und resümierte, dass das DRK im Sommer 2013 mit 5600 Mitarbeitern und Ehrenamtlichen im Einsatz war. Die enorme Hilfsbereitschaft für die "Nachbarn in Not" habe geholfen, das Leid zu lindern. Für das DRK und auch alle anderen Helfer von Feuerwehren und THW gab es einen herzlichen Applaus im Festzelt.

Die Sorgen und Nöte vergessen und zusammenrücken war das Anliegen des Festes der Begegnung. Der Bürgermeister gestand, dass es eine gute Entscheidung war, statt wie von ihm gewünscht nicht im Park, sondern am Sportlerheim zu feiern. Denn der Gewitterguss vom Mittwoch hat den Park so sehr unter Wasser gesetzt, dass man ihn gar nicht nutzen kann. Und der logistische Aufwand war am Sportlerheim auch längst nicht so groß wie im Park.

So wurden die über 20 Kuchen und die Behälter voller Bowle im Vereinsraum der Preußen positioniert, draußen stand ein Bierwagen. Zwei Festzelte boten genug Platz für die Gäste. Die wurden nicht nur vom Schulchor unterhalten, sondern auch von Lutz Katerbau. Als Gaudimax`l tanzte er sogar auf den Tischen, sang, klatschte und schunkelte mit den Anwesenden. Die Diskothek "Music-Fun" von Thomas und Severin Ehlert sorgte den ganzen Abend über für passende musikalische Unterhaltung.

Bei der Einweihung des Gedenksteines, die am Nachmittag stattgefunden hat, erinnerte Alfons Dobkowicz an den Morgen des 10. Juni, als um 7 Uhr das Wasser vom Fischbecker Deichbruch in Schönhausen ankam und unendliches Leid mit sich brachte. Der Platz um den Stein am nördlichen Ortseingang soll, wenn das alte Trafohäuschen abgerissen ist, ansprechend gestaltet werden.