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Das Heimatbuch "Das Wissen der Region" über das Elbe-Havel-Land nimmt Gestalt an Viele lesenswerte Beiträge liegen vor

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 02.08.2014, 03:20

Der vierte Band der vom Kulturförderverein Östliche Altmark herausgegebenen Reihe "Das Wissen der Region" über das Elbe-Havel-Land nimmt Gestalt an. Jetzt ist das Cover so gut wie fertig.

Elbe-Havel-Land l "Zwei Bilder werden noch ausgetauscht, dann sind wir mit dem Ergebnis vollends zufrieden." Der Projektbeauftragte Dr. Wolfgang Haacker stellte vor wenigen Tagen am Rande der Wuster Sommerschule den Einband vor. Zum Vortrag von Dr. Barbara Poittner aus Bad Kreuznach über die deutsch-jüdische Dichterin Hilde Domin waren neben Vertretern des Kulturfördervereins auch Autoren des Heimatbuches gekommen. Insgesamt sind es bislang 40, die knapp 50 Geschichten zusammengetragen haben. "Die stehen in keinem Geschichtsbuch", erklärt Bärbel Conrad aus Sydow. Sie konnte der Kulturförderverein als Lektorin gewinnen, "ein Glücksgriff", weiß Dr. Haacker das Engagement der ehemaligen Wuster Schulleiterin sehr zu schätzen.

Geschichte und Gegenwart

Beide zusammen haben in den zurückliegenden Monaten in mehreren Treffen in Dörfern des Elbe-Havel-Landes Autoren gewonnen, die mit ihren Erinnerungen "Das Wissen der Region" bereichern.

Es sei bereits eine gute Mischung aus Geschichte und auch Gegenwart entstanden. Bärbel Conrad nennt einige Beispiele: Dr. Velten aus Schönfeld steuert Briefe seines Großvaters an seine Braut und ein Bunkertagebuch bei, Klaus Wittmüß aus Fischbeck berichtet über die Schwarz-Bunt-Zucht, Jörg Hellmuth über die Vision der Sommerschule in der Zukunft, Karin Thölken aus Wust über Schnapsbrennerei ihres Opas in Schollene, die 100-jährige Franziska Mühlenbrock aus Klietz über das Sprengstoffwerk oder Franz Böttcher aus Schönhausen über seine Kindheitserlebnisse während des Krieges. Weitere Autorennamen sind beispielsweise Caren Pfundt, Günther Klam, Dr. Richter und Heinz Krull aus Kamern, Christel Guß-Siedler aus Schönhausen, Steinborns aus Klietz, Gerhard Faller-Walzer und Anne Kubon aus Wust...

Gänsehaut beim Lesen

Natürlich darf in dem Buch auch die Flut nicht fehlen. Neben von der Volksstimme beigesteuerten Zahlen und Fakten schildert Sylvia Willke aus Schönhausen die dramatische Situation, auf der Rückseite des Einbandes ist eine Luftaufnahme von Fischbeck im Wasser zu sehen. "Es sind wissenswerte und sehr sehr emotionale Beiträge dabei, ich hab oft Gänsehaut beim Lesen bekommen", sagt Bärbel Conrad. Sie sammelt die Beiträge, bringt sie wenn nötig in Form, schreibt nach Gesprächen wie mit der Klietzer Seniorin Franziska Mühlenbrock alles auf, kümmert sich um Fotos. Die steuern die Autoren bei, wenn es sich um Geschichtliches handelt. Aktuelle Fotos hat Hartwin Ebel aus Sydow geschossen. "Ich stoße überall auf offene Ohren, so dass wir genügend Material haben. Aus Neuermark-Lübars fehlt noch etwas, vielleicht findet sich ja doch jemand, der noch etwas Interessantes aus der Geschichte oder Gegenwart schreiben kann - selbst erlebt oder erzählt bekommen". Ganz bewusst ausgeklammert werden im Buch Bismarck und Katte, "über sie wird in den Geschichtsbüchern genug geschrieben", legt Dr. Wolfgang Haacker Wert auf die kleinen Geschichten mitten aus dem Leben, "die sonst verloren gehen würden".

Fertig bis zur Buga

Auch wenn noch nicht ganz fertig, hält er diesen vierten Band über das Elbe-Havel-Land für sehr gelungen und den wohl Emotionalsten. Das bestätigt Jörg Hellmuth, der als ehemaliger Landrat auch die drei ersten Bücher über westelbische Regionen kennt und weiß, wie wertvoll das Aufgeschriebene ist.

Rund 400 Seiten sollen zum Buch zusammengefasst werden. Material ist genug da, so dass sogar eine nicht leichte Auswahl getroffen werden muss. Wenn die Buga im Frühling 2015 beginnt, soll "Das Wissen der Region" fertig sein.