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Bläsergruppe begrüßte Lehrgangsteilnehmer vorm Dorfgemeinschaftshaus mit jagdlichen Signalen Angehende Jäger lernen in Kabelitz das Waidwerk

Von Ingo Freihorst 08.09.2014, 03:29

Kabelitz l "Auf zur Jagd!" - dieses Signal der Bläsergruppe Elb-Havel-Winkel erklang am Sonnabendvormittag vorm Kabelitzer Dorfgemeinschaftshaus. Diejenigen, denen es zur Begrüßung galt, wollen erst noch das Waidwerk erlernen. Wozu auch die Jagdsignale gehören - blasen muss man sie nicht, aber kennen.

Erstmals wird Kabelitz damit zum Schulort, denn nach Abschluss der Jagdschule wird das "grüne Abitur" abgelegt. Gastgeber für die 18 Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis - Ausrichter sind die Jägerschaften Havelberg, Stendal und Osterburg - ist der Kabelitzer Schützenverein um Friedrich Klühe. Dieser ist selbst Jäger und blies auch kräftig mit ins Horn. Auf dem Kabelitzer Schießstand wird im nächsten Jahr auch die Schießprüfung stattfinden - mit Kugel, Schrot und Pistole.

Doch vorher heißt es eifrig lernen. Ausbildungsleiter Walter Lienert aus Kläden unterrichtet in der Waffenkunde, Kerstin Kießling von der Stendaler Jagdbehörde informiert zum Recht. Ferner stehen die Fachbereiche Behandlung erlegter Tiere, Hundewesen, Ökologie und Naturschutz, Waldbau, Hege- und Jagdbetrieb sowie jagdbare Tiere auf dem umfangreichen Stundenplan der angehenden Jäger.

Bis zum Mai kommenden Jahres sind fast alle Sonnabende ausgebucht - unterrichtet wird drei Stunden am Vormittag und drei am Nachmittag. Am Ende werden es knapp 170 Stunden sein. Die Prüfung läuft dann über den Landkreis, in der Kommission sitzt natürlich auch der Kreisjägermeister Günter Scheffler aus Scharlibbe.

Nur wer die Schießprüfung besteht, wird zur schriftlichen Prüfung zugelassen. Gleiches gilt für das Fach Waffenkunde, hier darf maximal eine "Vier" als Note stehen. "Es ist schließlich das Handwerkszeug des Jägers, von den Waffen geht die größte Gefahr aus" begründet Walter Lienert die rigiden Auflagen. Ist dann zuletzt auch die theoretisch-praktische Prüfung bestanden, gibt es endlich den begehrten Jagdberechtigungsschein.

Ab 16 Jahren gibt es den Jugendjagdschein

Ab dem Alter von 16 Jahren darf man einen Jugendjagdschein erwerben, die Jagd ist aber nur in Begleitung eines erfahrenen erwachsenen Jägers möglich. Im Kabelitzer Lehrgang sitzen neben einigen Frauen auch erfreulich viele junge Leute - denn auch die Jägerschaft benötigt dringend Nachwuchs, das Durchschnittsalter ist arg hoch. Zumeist war die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren bei den Lehrgängen vertreten, informierte Walter Lienert. Diese hatten bislang in Baarsberge nahe Seehausen stattgefunden, Kabelitz liegt etwas zentraler - vor allem auch für die ostelbischen Teilnehmer.

Im Landkreis gibt es 1300 Jäger, sie bewirtschaften eine Fläche von 230000 Hektar.