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Zu unrecht Bußgeld verlangt

09.10.2014, 01:14

Wust (asr) l Dass er zu schnell gefahren war, merkte ein 26-Jähriger Wuster, als ihn die Kamera aus dem weißen Auto an der Gaststätte blitzte. Knapp über 60 km/h müssen es gewesen sein - allzu teuer dürfte das zum Glück nicht werden, dachte sich der junge Mann noch. Bis ihm ein Bußgeldbescheid ins Haus flatterte: 160 Euro Strafe, zwei Punkte und vier Wochen Fahrverbot! 62 km/h war er gefahren, also 32 km/h zu viel. 32? Aber in diesem Bereich waren doch 50 km/h erlaubt! Geblitzt worden ist der Fahrer nämlich am 27. August. Auf 30 km/h heruntergesetzt wurde die Höchstgeschwindigkeit aber erst am 29. August, als die Volksstimme die dringliche Bitte der Anlieger veröffentlichte, während der Umleitungszeit im gesamten Dorf und nicht nur vor dem Kindergarten die Geschwindigkeit zu drosseln.

"Wir können Einspruch erheben. Aber Kraftfahrer von außerhalb, die an dem Tag auch geblitzt wurden, kennen diese Umstände ja gar nicht", meldete sich die Familie des 26-Jährigen am Volksstimme-Telefon zu Wort. Wir fragten beim Landkreis nach.

Der zweite Beigeordnete Sebastian Stoll recherchierte und erklärte, dass am 27. August zwei Stunden lang die Geschwindigkeit der Durchfahrenden in Wust kontrolliert wurde. 228 Fahrzeuge passierten die Messtelle. Sechs wurden geblitzt. Drei waren so schnell, so dass ein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde - unter ihnen der 26-jährige Wuster. "Das war ein Versehen", erklärte Sebastian Stoll. Alle drei werden vom Landkreis verständigt, dass doch kein Bußgeldverfahren gegen sie eingeleitet wird.

Übrigens blitzte der Landkreis auch am 29. August, als die neuen Schilder gerade aufgestellt waren. 208 Fahrzeuge passierten die Messstelle. 35 waren zu schnell, vier so schnell, dass ein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde - an diesem Tag zurecht.