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Sandau, Schönfeld, Rehberg und Warnau verschmelzen zum Verband Fusion der Kirchgemeinden eröffnet ihnen neue Chancen

Von Ingo Freihorst 07.01.2015, 02:12

Beim Regionalgottesdienst in der Schönfelder Dorfkirche wurde der neue Kirchengemeindeverband Sandau am Sonntag offiziell ins Leben gerufen.

Sandau/Schönfeld l Vier bislang selbstständige Kirchgemeinden fusionierten im Pfarrbereich Sandau mit Jahresbeginn zum Kirchengemeindeverbund Sandau. Zusammen mit den Elbestädtern finden sich Warnau, Rehberg und Schönfeld in diesem neuen Gremium wieder. Den Vorsitz hat vorerst der Sandauer Pfarrer Hartwig Janus inne.

"Der Pfarrer hält uns ehrenamtlichen Kirchenältesten erst einmal den Rücken frei, denn beim Neustart sind vor allem rechtliche Dinge zu klären", erklärte Peter Busse, der bislang dem Sandauer Gemeindekirchenrat vorstand. Der Pfarrer habe einen direkten Draht zu den Kirchenämtern, so muss zum Beispiel ein neues Siegel besorgt werden.

Solche Zusammenschlüsse zu Kirchengemeindeverbänden seien in der Landeskirche die Regel, berichtete der Sandauer. In der Elb-Havel-Region sei man damit eher ein Nachzügler. Denn auch hier geht der Einwohnerschwund nicht spurlos an den Kirchen vorbei, kleine Kirchgemeinden wie Warnau hatten nur noch um die 30 Mitglieder. Dann wird es schwierig, Kandidaten für den Gemeindekirchenrat zu finden, mindestens vier sind nötig. In Warnau gelang dies bei den jüngsten Wahlen nicht mehr, weshalb die Gemeinde nicht mehr eigenständig sein durfte und einem anderen Ort zugeordnet werden musste.

Bei der Predigt in Schönfeld erinnerte der Pfarrer denn auch daran, dass zwar die Menschen immer weniger werden, die Aufgaben einer Kirchengemeinde aber wachsen. Im Verband kann die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden. Die Jahreslosung trifft denn auch auf die Fusion der vier Orte zu: "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob."

"Mehr Köpfe haben auch mehr Ideen für die Gemeindearbeit."

Annelie Mertens, Schönfeld

Annelie Mertens, einstige Vorsitzende in Schönfeld, blickt optimistisch in die Zukunft: "Mehr Köpfe haben auch mehr Ideen für die Gemeindearbeit." Sie erhofft sich im neuen und größeren Gremium Anregungen zur Sanierung der Kirche, hier findet sich zudem mehr Zeit für ein Miteinander. Eine Anregung hat sie bereits: Vor Ort könnte man Bibelstunden organisieren, dazu aber auch in andere Kirchen fahren.

Der Pfarrer verwies vorab auf die Kirchensanierungen in Garz, Sandau, Wulkau und Kuhlhausen, welche von den ehrenamtlichen Kirchenältesten allerhand Zeit und Arbeit abverlangen. Peter Busse meinte dazu, dass in manchen Kirchenräten wie Schönfeld nur Frauen tätig waren, welche bei solchen Sanierungen auch den Rat von Männern gebrauchen könnten. Im neuen Verbund sei dies möglich, hier kann die Arbeit besser verteilt werden - wie Finanzen oder eben Bauangelegenheiten.

Alle Kirchenältesten verbleiben auch im neuen Verband weiterhin in ihrem Ehrenamt, hinzu stoßen zwei Warnauer. Alle sind gleichberechtigt, Beschlüsse müssen mehrheitlich gefasst werden. Den kleineren Gemeinden steht nun übrigens auch mehr Geld zur Verfügung, denn Sandau als mit 200 Mitgliedern recht große Kirchgemeinde erhält entsprechende Mittel. So können wichtige Vorhaben, die bislang aus Geldmangel liegen blieben, endlich umgesetzt werden. Und: Zweckgebundene Spenden sind auch im neuen Verband weiterhin möglich.