1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. "Ich möchte jetzt den Ruhestand genießen"

EIL

Die Vertriebsinspektorin der Havelberger Volksstimme Marlies Röhr verabschiedete sich aus dem Berufsleben "Ich möchte jetzt den Ruhestand genießen"

Von Dieter Haase 08.01.2015, 02:04

Havelberg l "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", heißt es in einem Hit von Udo Jürgens. Marlies Röhr hat sich diese Worte nun zum Leitspruch gemacht: Seit Ende des Jahres 2014 ist die 66-Jährige keine Vertriebsinspektorin bei der Havelberger Volksstimme mehr. "Ich möchte jetzt voll und ganz meinen Ruhestand genießen, Zeit für meinen Mann, fürs Haus, den Garten und das neue Gewächshaus haben. Und in der wärmeren Zeit den Aufenthalt am und im Pool voll auskosten", erklärt die Damerowerin.

23 Jahre lang stand sie im Dienst der Volksstimme, "nach der Wende habe ich in Magdeburg den Eigenvertrieb der Tageszeitung mit aufgebaut. Denn bis dahin hatte die Post diese ausgetragen." Zuvor war die gelernte Industriekauffrau auch schon bei der Magdeburger Allgemeinen Zeitung als Vertriebsinspektorin angestellt gewesen - "als erste Frau in einer solchen Position in Deutschland überhaupt", wie sie damals erfahren hatte.

Über die Volksstimme-Stationen Magdeburg und Stendal kam sie 1998 nach Havelberg. "Das war das Jahr, in dem ich nach Damerow umgezogen bin. Da lag es nahe, Havelberg als neuen Arbeitsort zu wählen", erzählt sie.

85 Zusteller, von Vehlgast bis Schollene und Wust-Fischbeck, gehörten hier bis 2014 zu ihrer Vertriebs-"Mannschaft". "Ich habe mich in diesem Team sehr wohl gefühlt. Denn die organisatorische Seite sowie der Kontakt zu Menschen und der Umgang mit ihnen sind Dinge, die mir liegen."

Marlies Röhr erinnert sich an besonders gute, aber auch an schlechte Tage - wie sie allerdings wohl in jedem Beruf vorkommen. "Wenn nachts um zwei das Telefon klingelt, weil irgendwo ein Zeitungspaket nicht angekommen ist und man sich dann darum kümmern muss, dass es noch ankommt, bringt das natürlich nicht nur gute Laune mit sich", nennt sie ein Beispiel. "Aber das gehörte nun mal zu meinem Job und musste getan werden. Wenn notwendig, an sechs Tagen in der Woche." Sie sei allerdings nie "mit Horror zur Arbeit gegangen. Ansonsten hätte ich mich schon früher dazu durchgerungen, in den Ruhestand zu gehen."

Bis zu ihrem letzten Tag als Vertriebsinspektorin hat Marlies Röhr alle Hände voll zu tun gehabt. Vor allem, um das seit 2. Januar 2015 eingeführte neue Vertriebssystem der Volksstimme (wir berichteten) auf einen guten Weg zu bringen.