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Fördergeld steht nun bereit: Freizeitbereich am Schönfelder See wird in dieser Saison eine Baustelle Ab Mai werden die Leitungen verlegt

Von Ingo Freihorst 24.03.2015, 02:22

Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro hatte die Flutkatastrophe 2013 auf dem Schönfelder Campingplatz verursacht. Jetzt endlich kann deren Beseitigung beginnen.

Kamern l "Diese Woche haben wir einen Zuwendungsbescheid über 1,65 Millionen Euro erhalten, damit können wir die Planungen bis zur Baureife vorantreiben", erklärte Bauamtsleiter Ulf Wabbel am Freitag auf der Informationsveranstaltung in Kamern, zu der alle Besitzer der 77 Bungalows eingeladen worden waren. Ihm selbst tue es leid, dass es mit dem Wiederaufbau nicht so rasch geklappt habe, wie anfangs noch gedacht. Doch mit dem Land und der Investitionsbank habe man nun endlich ein gutes Paket geschnürt.

Zuallererst werden die Ver- und Entsorgungsnetze saniert - also Trink- und Schmutzwasser sowie die Elektrik. Die Kommune wird allen Nutzern an ihrer jeweiligen Grundstücksgrenze Anschlusspunkte zur Verfügung stellen, an denen diese ihre Bungalows an die Netze anbinden können. Das Verlegen bis dahin erfolgt ohne Kosten für die Nutzer, lediglich bei den Arbeiten auf dem eigenen Grundstück trägt man die Kosten selbst. Für Strom wird es eine oberirdische Zählersäule geben, für Wasser- und Abwasser-Schächte mit frostfrei verlegten Zählern.

Die Anbindung muss durch Fachfirmen hergestellt werden. "Das wilde Verlegen von Leitungen gehört dann endlich der Geschichte an", erklärte Ulf Wabbel. Unter gewissen Bedingungen - falls die 8000 Euro Entschädigung noch nicht komplett abgerufen wurden - können diese Kosten sogar als Flutschäden geltend gemacht werden. Doch auch dafür gilt der 30. Juni als letzter Termin, bis dahin müssen die Kosten zudem präzisiert werden.

Rat muss zustimmen

Die Ausführungsplanung soll bis April stehen, im Mai kann dann mit dem Verlegen der Leitungen begonnen werden, bis zur nächsten Saison soll alles fertig sein. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass der Platz in diesem Jahr zur Baustelle wird.

Mit dem Wasserverband TAHV werden derzeit Gespräche zwecks Übernahme des Trinkwasser- und Schmutzwassernetzes geführt. Dem muss aber auch noch der Gemeinderat Kamern zustimmen, denn bislang hatten sich sämtliche Leitungsnetze im Besitz der Kommune befunden. Mithin lief auch die komplette Abrechnung über ihren Tisch - das ist heutzutage nicht mehr üblich.

Über die Einzelheiten der Bauausführung berichteten die beauftragten Planer. Thomas Sippli aus Havelberg informierte, dass das Planungsbüro bereits seit Dezember mit den Arbeiten beschäftigt sei - so wurde der Zustand der Wasser- und Abwassernetze analysiert. Für diese als auch für die Wege und Nebenanlagen werden Fördermittel in kompletter Schadenshöhe fließen. Der Energieversorger Avacon wollte gar schon mit der Sanierung beginnen, doch müssen die Arbeiten koordiniert werden. Das heißt, zuerst wird das Abwassernetz saniert, beginnend vom tiefsten Punkt, dem Pumpwerk.

Gebaut wird in Richtung des Hauptweges in 50-Meter-Schritten. Die benachbarten Wege werden innerhalb von vier Monaten mit den Hauptkanälen erschlossen, ab September könnten dann die Hausanschlüsse installiert werden. Letzteres erfolgt in Abstimmung mit den jeweiligen Grundstücksbesitzern. Im hinteren Platzteil wird noch ein Pumpwerk nötig.

Avacon rückt ab Juli nach, zeitgleich wird die Trinkwasserleitung verlegt - deren Entwässern am Bungalow ist vor der Winterpause dann nicht mehr nötig. Die Leitungsgräben werden verfüllt und auf den Wegen mit Splitt befestigt. Die jetzige Betonstraße soll später mit Bitumen versehen werden.

Wer einen Stromanschluss haben will, muss zwingend einen Antrag stellen, erklärte der dafür zuständige Planer Detlef Schulz aus Osterburg. Mit Avacon ist alles geklärt, auch das Geld steht bereit. Ein Fachmann muss auch hier die Anlage in den Gebäuden abnehmen - bei einigen gibt es noch Sanierungsbedarf.

Christine Wendt vom Bauamt informierte zum Bebauungsplan, welcher derzeit in der Entwurfsphase ist. Am 26. März befasst sich der Gemeinderat damit, vom 24. April bis 29. Mai wird der Plan öffentlich ausgelegt. Ein Problem war der angrenzende Wald, dorthin gilt ein Mindestabstand der Bebauung von 30 Metern.