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Mit viel Akribie gestalten Fachleute die 70 Mustergräber für die Buga-Ausstellung "Grabgestaltung und Denkmal" Domfriedhof: Gärtner zeigen ihr Können

Von Andrea Schröder 11.04.2015, 03:25

Schon lange haben sie sich darauf vorbereitet. Am Freitag war der Tag, an dem sie mit ihrer Arbeit beginnen konnten: 45 Friedhofsgärtner aus ganz Deutschland gestalten die 70 Mustergräber auf dem alten Domfriedhof in Havelberg für die Buga-Ausstellung "Grabgestaltung und Denkmal".

Havelberg l Dutzende mit Pflanzen gefüllte Paletten stehen auf den schmalen Wegen des historischen Domfriedhofes. Pavillons sind aufgebaut, darunter Bänke und Tische. Zur Mittagszeit wird ein Grill angefeuert. Die ersten Friedhofsgärtner machen Pause. Andere zupfen Blätter von den Pflanzen, hocken in den Beeten, pflanzen die Blumen oder auch kleinen Bäume. Es herrscht ein wahres Gewusel. Aber es läuft alles ruhig ab, obwohl so viele Leute zur gleichen Zeit ihre Arbeit erledigen wollen.

Das beruhigt den Ausstellungsbevollmächtigten der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft Rainer Berger und seine Kollegin Anne Wandke vom Buga-Zweckverband. So viel gab es im Vorfeld zu organisieren, abzusprechen, zu planen. Schon seit anderthalb Jahren stand fest, dass die Friedhofsgärtner vom 10. bis 14. April Zeit haben, die Erstbepflanzungen vorzunehmen. Bis dahin musste alles andere fertig sein. Die Grabsteine stehen seit einigen Tagen. Der sprichwörtliche Stein ist Rainer Berger vom Herzen gefallen, als auch die Brücke am Nußberg, die zum Friedhof führt, in dieser Woche fertig wurde. Eine Baustelle zwischen all den Friedhofsgärtnern und ihren Gerätschaften hätte er nicht haben wollen.

Es lässt sich nur schätzen, wie viele Pflanzen hier in den nächsten Tagen in die Erde kommen. Es dürften 20000 sein, sagt der langjährig erfahrene Ausstellungsbevollmächtigte. 70 Mustergräber sind zu bepflanzen. Die Gärtner haben die Aufgabe, die Rahmenbepflanzung, die rund zwei Drittel der Fläche ausmacht, so vorzunehmen, als würden die Pflanzen schon fünf Jahre dort stehen. Das heißt, dass sie sehr dicht gepflanzt werden. Deshalb werden einzelne Blätter feinsäuberlich abgezupft. Die Wechselbepflanzung erfolgt zum Frühjahr, zum Sommer und zum Herbst. Jedes Mal werden Medaillen vergeben. Die Preisrichter sind erstmals am Mittwoch und Donnerstag im Einsatz. Die Grabsteine werden am Montag von einem Preisgericht beurteilt.

Die Vielfalt der Pflanzen ist groß. Selbst Kakteen und Yuccas werden verwendet.