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Bundesgartenschau in Havelberg Stahlelemente für die Blumenschau

Auf dem Kirchplatz wedeln Palmen im Wind. Erste Blumenlieferungen stehen
auf Paletten. Diverse Fahrzeuge von Handwerkern und Lieferanten stehen
rings um die Kirche. In ihrem Innern werden die ersten Gerüste für die
Blumen platziert und nach und nach Blumenkübel hineingefahren. Am
Sonnabend öffnet die erste Blumenhallenschau.

Von Andrea Schröder 15.04.2015, 03:20

Havelberg l Noch ist es schwer vorstellbar, dass in nur wenigen Tagen Azaleen, Orchideen, Tulpen und Narzissen das Bild in der Havelberger Sankt Laurentiuskirche bestimmen. Doch wird es so sein, dass am Sonnabend um 9 Uhr die ersten Besucher der Bundesgartenschau den "Frühlingsduft und Knospenknall" der ersten von 16 Blumenhallenschauen erleben dürfen. Dessen ist sich Silvio Havemann ganz sicher. Er muss das wissen, ist es doch seine vierte Bundesgartenschau, für die er die Organisation der Blumenhallenschauen übernimmt. Zusammen mit seinem Kollegen kümmert er sich um Brandenburg und Havelberg.

"Das ist hier alles sehr speziell", sagt der gelernte Speditionskaufmann, der in Meißen zu Hause ist. Zwei Wohnungen haben er und sein Kollege gemietet, eine in Premnitz, eine in Havelberg, um nah dran an den Veranstaltungsorten zu sein. In der Vorbereitung kümmert sich Silvio Havemann hauptsächlich um Havelberg und sein Kollege um Brandenburg. Doch schon in der nächsten Woche werden sie zusammen in der Johanniskirche in Brandenburg arbeiten, denn nach vier Tagen erfolgt der erste Umbau der Hallenschau, um in einen guten Wechselrhythmus mit Havelberg zu gelangen.

"Diese Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß."

Im Unterschied zu anderen Gartenschauen gibt es hier keinen Wirtschaftshof für Anlieferungen und Lagerungen. "Wir haben es einmal probiert, mit einem Sattelzug ranzufahren, aber es ist einfach zu eng hier an der Kirche", nennt er nur ein Problem. Im alten Betonsteinwerk in der Elbstraße hat er Flächen gemietet. Zudem noch ein größeres Auto für die Transporte zwischen Stadtkirche und Lager. "Das ist alles eine große Herausforderung. Aber bei allem Stress, diese Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß. Diese Buga ist wirklich besonders. Blumenschauen in sakralen Gebäuden hat es noch nicht gegeben. Da haben viele gesagt, da muss ich hin", berichtet er auch von Fachleuten, die die Schauen gestalten.

Einer von ihnen ist Hans-Werner Roth aus Dortmund. Er gestaltet insgesamt sechs Ausstellungen. Dazu gehören in Havelberg die erste zum Frühlingsduft und die darauf folgende mit Rhododendren sowie im Sommer die Rosen- und die Hortensienausstellung. Er ist seit über 30 Jahren spezialisiert auf solche Ausstellungen. Seine Frau kümmert sich gerade um die Laga in Landau in der Pfalz. Eine ganze Kirche mit Blumen zu füllen, ist auch für ihn neu und spannend. Am Dienstag war er mit seinen Kollegen dabei, zusätzliche Stahlelemente in die Kirche zu bringen. In der Hauptachse soll damit die Symmetrie des Gebäudes aufgenommen und die Dimension hervorgehoben werden. Im unteren Bereich werden sehr hohe Pflanzen stehen. Auch die Emporen werden für die Ausstellung genutzt.

Wo es sonst Pflanzflächen gibt, sind es in der Kirche Pflanzkästen und Gefäße, die Stück für Stück bearbeitet werden müssen. Vorsicht ist im Umgang mit Wasser in dem denkmalgeschützten Haus erforderlich. Die Bedingungen für die Blumen sind nicht unbedingt optimal. Vor allem für die Orchideen sind neun Grad recht kalt. "Das ist nicht so einfach. Aber bei dieser Buga mitzumachen, ist interessant. Diese Aufgabe hat mich gereizt und es macht mir Spaß", so Hans-Werner Roth.

Silvio Havemann hat den großen Kirchenschlüssel immer in seiner Tasche. Er freut sich auf Sonnabend, wenn er für die ersten Buga-Besucher die Kirchentür aufschließt.