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Skulpturenausstellung in Havelberg "Ketzer und Köpfe" bevölkern den Dom

22.04.2015, 01:19

Havelberg (ans) l "`Ketzer` und Köpfe" ist der Titel der Skulpturenausstellung von Lutz Friedel, die am kommenden Sonntag, 26. April, im Dom eröffnet wird. Die Schau des Malers und Bildhauers aus dem Havelland wird im nördlichen Seitenschiff bis zum 11. Oktober, dem Schlusspunkt der Bundesgartenschau, im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2015 "gestalten - nutzen - bewahren. Landschaft im Wandel." gezeigt.

In der Ankündigung vom Kulturland Brandenburg heißt es dazu: Zwölf Ketzer, zwölf weitere Köpfe. Die JüngerZahl. Eine Absicht dieser Ausstellung. Köpfe und Ketzer an jeweils verschiedenen Plätzen dieses Doms. Wie Handelnde und Zuschauer? Wie Austragende und Aussitzende? Wie die Platzverteilung im WeltTheater: die einen auf der Bühne, die anderen auf der Galerie. Wer schaut wem zu? Wer bedrängt wen? Gibt es eine Verbindung und durch wen?

Lutz Friedel beschreibt seine Arbeit so: "Wenn ich die Skulpturen in einer Kirche ausstelle, ist das wie eine Invasion. Sie besetzen nach und nach Räume. Die Fremdheit der Köpfe und Ketzer, ja auch Aufdringlichkeit, mit der diese im Gewohnten platziert sind, provoziert den Betrachter, sich damit zu beschäftigen, ablehnend oder interessiert. Ignorieren lassen sich die Arbeiten schwerlich. Das ist Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum. Es ist dabei nicht meine Absicht, die Plastiken im Kirchenraum in einem christlichen Sinn zu instrumentalisieren, es bleiben immer `die Köpfe` und `die Ketzer`! Wenn der Veranstalter aber sie in seine kirchliche Arbeit einbezieht, beginnt der Dialog, und das ist wieder in meinem Sinn."

Der Dom St. Marien bildet einen symbolischen Pfeiler für das Motto der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion, "Von Dom zu Dom - das blaue Band der Havel". Dom und Klosteranlage liegen inmitten der Ausstellungsfläche. Grußworte zur Ausstellungseröffnung sprechen Martin Gorholt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg, und Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Kulturland Brandenburg.

Die Einführung in die Ausstellung übernimmt Pfarrer Christhard-Georg Neubert, Kunstbeauftragter/Direktor der Stiftung St. Matthäus Kulturstiftung der Evangelischen Kirche. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Havelbergerin Judith Tetzlaff mit ihrer Musik auf der Querflöte.