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Angebot der Schollener Arztpraxis Näpas machen Hausbesuch

24.04.2015, 09:59

Schollene (asr) l Entlastung für die vollen Arztpraxen auf dem Land verspricht ein von der kassenärztlichen Vereinigung gefördertes Programm für Hausbesuche durch "Nichtärztliche Praxisassistenten", kurz "Näpa" genannt. Diese gibt es seit kurzem auch in Schollene.

Vor 13 Monaten hatte Ben Güldenpfennig die Arztpraxis von Dr. Anton Schreiber in Schollene übernommen und damit die Hausärztliche Versorgung der Bewohner dieser Region gesichert. Den Schritt vom Krankenhaus in die eigene Praxis hat der 42-Jährige nicht bereut. "Ich gehe jeden Tag sehr gern zur Arbeit, die mir viel Freude bereitet", ist er zufrieden. Um für die Patienten lange Wartezeiten zu vermeiden, wurde mit Gundula Köhne aus Sandau nicht nur eine dritte Arzthelferin eingestellt, sondern es gibt seit 1. April auch zwei "Näpas". Marion Volkmer und Sigrit Costrau, die schon bei Anton Schreiber tätig gewesen sind, haben die entsprechende Befähigung und führen seitdem täglich Hausbesuche durch. "Das ist gut für uns und für die Patienten. Sie müssen beispielsweise zur Blutdruckkontrolle, zum Blutabnehmen oder Spritzen jeglicher Art wie auch die Grippeschutzimpfung nicht mehr in die Praxis kommen, sondern die Näpas kommen zu ihnen nach Hause - ein Anruf genügt. Das ist gerade für Ältere, die nicht mehr mobil sind, von großem Vorteil. Und in der Praxis verkürzen sich die Wartezeiten für diejenigen, die tatsächlich in meine Sprechstunde müssen." Damit Ben Güldenpfennig über die Hausbesuch-Patienten immer gut im Bilde ist, füllen die Näpas Dokumentationsbögen aus. Und in gewissen Abständen findet auch bei nicht akuten Fällen ein Arzt-Patient-Kontakt statt. Bei einem ärztlichen Notfall fährt er selbst natürlich auch zum Hausbesuch.

Die beiden Praxisassistentinnen wechseln sich regelmäßig ab und sind morgens mit dem extra für sie angeschafften Auto im Raum Schollene unterwegs. Sie fahren auch bis ins Sandauer Altenheim und in die Behindertenwohnanlage auf dem Mühlenberg. Meist sind sie bis 9.30 Uhr zurück - dann nämlich kommt der Kurier und holt die Blut- und Urinproben zur Untersuchung im Labor in Kyritz ab.