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Gerichtsbericht aus Stendal Ein Raubüberfall, den es nie gegeben hat

08.06.2015, 14:50

Stendal l Das Amtsgericht Stendal hat einen vielfach vorbestraften Stendaler wegen Vortäuschen einer Straftat zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt und diese Strafe für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Der 35-Jährige war am Nachmittag des 29. Dezember 2014 bei der Polizei am Uchtewall aufgetaucht, um Anzeige zu erstatten. Er wäre auf der Wahrburger Brücke von einem schwarz gekleideten Unbekannten ausgeraubt worden. Dieser hätte ihm einen Rucksack mit diversen Gegenständen, 150 Euro Bargeld und Personalausweis weggenommen und sei mit dem Fahrrad entkommen.

"Das stimmte nicht. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Es tut mir leid", gab der Angeklagte jetzt vor Gericht an. Das habe er auch schon wenige Tage nach dem angeblichen Raub freiwillig bei der Polizei richtiggestellt. An jenem Tag habe er 175 Euro, wovon er den Lebensunterhalt für zwei Wochen bestreiten sollte, beim Job-Center abgeholt. Weil er seit Jahren spielsüchtig sei, wäre er aber nicht an einer Spielhalle vorbeigekommen und hätte das ganze Geld verzockt.