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Aufgespießt: In Simbabwe wird es immer Dollar Wenn die Nullen verschwinden

17.06.2015, 11:31

Eine Eins gefolgt von 14 Nullen. Da schaut der Otto-Normal-Europäer mit seinen Euroscheinen in der Geldbörse schon ganz ungläubig. Sind das nun Millionen, Milliarden oder gar Billionen? Ein Hundert-Billionen-Schein?! Kann es denn so etwas überhaupt geben? Ja, kann es. Und ein solcher ist nicht der neuen Nullenflut geschuldet, mit der sich die Griechen nach der Umstellung auf die Drachme vielleicht herumschlagen müssen. Ob den Hellenen ein ähnliches Schicksal ins Haus steht, wie der Bevölkerung von Simbabwe, die den Schein gut kennen, liegt in Angela Merkels Hand. Nein, so allmächtig ist "Mutti" dann doch nicht.

Aber zumindest eins haben Simbabwer, oder wie die Bewohner der früheren Kronkolonie Südrhodesien auch immer genannt werden, und unsere griechischen Freunde vielleicht bald gemein. Nämlich den Verlust ihrer aktuellen Währung.

Simbabwe hat sich nach der Aussetzung des einheimischen Dollars im April 2009 nunmehr entschieden, die Banknoten mit den vielen Nullen ganz aus dem Verkehr zu ziehen. Und was kommt als Ersatz in die Plastiktüten im südlichen Afrika? Denn in handliche Portemonnaies hat die Papiergeldschwemme schon lange nicht mehr gepasst. Die Mugabe-Regierung hat sich für den US-Dollar entschieden. Unbestätigten Gerüchten zufolge, ist es nicht der Euro geworden, weil die Griechen ihn nicht hergeben wollten.

Kontoinhaber erhalten für bis zu 175 Billarden Simbabwe-Dollar - das sind übrigens 15 Nullen - pauschal den Gegenwert von fünf US-Dollar gutgeschrieben. Ob es auch den Hinweis "Nicht alles auf einmal ausgeben" geben soll, ist bisher nicht bekannt.

Sollte es möglicherweise bald für fünf Euro 175 Billarden Drachmen geben? Zumindest wird dann die Zahl der Milliardäre in Griechenland fast genauso rapide nach oben schnellen wie die Inflation in Simbabwe.