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Betreiber Sebastian Heldt stellt Stadträten seine Vorschläge für die Spülinsel vor Campinginsel platzt aus den Nähten

Von Andrea Schröder 19.06.2015, 03:10

Der Campingplatz auf der Havelberger Spülinsel platzt aus den Nähten. Das ist jetzt zur Buga-Zeit ganz deutlich, hat sich aber auch schon vorher abgezeichnet. Betreiber Sebastian Heldt hat einen Antrag an die Stadt gestellt, eine Fläche zu kaufen, um den Platz zu erweitern.

Havelberg l Bevor der Bauausschuss am Mittwochabend zu seiner Sitzung im Rathaus zusammentraf, waren die Mitglieder auf den Campingplatz auf der Spülinsel eingeladen. Sebastian Heldt stellte mit seinem Team Ideen vor, wie der Platz erweitert werden könnte. Auch nannte er die Gründe, weshalb zu den jetzt 100 Stellplätzen für Wohnwagen und Wohnmobile weitere hinzu kommen müssten. Als Ansprechpartner standen zudem Gabriele Behr, seit neun Jahren Mitarbeiterin auf dem Campingplatz, Planer Oskar Pfalzgraf, der schon die erste Planung erarbeitet hatte, der langjährige Dauercamper Detlef Tusk sowie Mitarbeiter Nino Vanselow bereit.

"Es geht hier heute darum, die Pläne erst einmal vorzustellen. Es wird noch nichts entschieden", sagte Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski. Gemeinsam mit dem Bauausschussvorsitzenden Uwe Klemm hatte sie den Termin vereinbart. "Wir wollen uns ein Bild machen und überlegen, wie wir den touristischen Bereich entwickeln können." Dabei verwies sie auf die Buga und ihre Auswirkungen auf die Gästezahlen auch in den kommenden Jahren.

Sebastian Heldt, der seit fünf Jahren in den Campingplatz involviert ist, den sein Vater im Jahr 2000 eröffnet hatte, erklärte, dass er an einen Punkt angekommen ist, an dem er sich für die Zukunft aufstellen möchte. Dafür ist die Erweiterung ein entscheidender Punkt. Nicht nur, um die Besucherwünsche erfüllen, sondern auch, um den Platz wirtschaftlich betreiben zu können. Für letzteres spricht man in der Branche von 200 Stellplätzen. Sebastian Heldt denkt an 35 bis 40 weitere. Zudem müssten neue Sanitäranlagen gebaut werden. "Mit den jetzt vorhandenen Duschen und Toiletten stoßen wir bereits an unsere Grenzen." Der Komfort wird Campern immer wichtiger. Dazu zählen die sanitären Anlagen. Aber auch solche Dinge wie W-Lan-Anschluss oder die Sterne-Klassifizierung. Wird über Jahre nichts gemacht, gibt`s eine Herabstufung.

"Wir wollen überlegen, wie wir den touristischen Bereich entwickeln können."

Besonders in den vergangenen fünf Jahren haben sich die Übernachtungszahlen positiv entwickelt, berichtete Sebastian Heldt. Hinzu kommt die verstärkte Nachfrage nach Dauerstellplätzen. Bisher gibt es 22 Dauercamper.

Bei seinen Überlegungen hat er sich davon leiten lassen, so wenig wie möglich in die Natur der Spülinsel einzugreifen. Der zweieinhalb Hektar große Platz soll in westlicher Richtung um einen Hektar erweitert werden. Der Charakter der Insel mit seiner urigen Natur soll erhalten bleiben. Für den Rundweg um die Spülinsel direkt am Ufer könnte er sich vorstellen, ihn als Naturlehrpfad auszubauen, vielleicht gemeinsam mit der Stadt. Und auch wenn der obere Weg zum Ufer hin für Stellplätze gedacht ist, könnten Spaziergänger jederzeit auch über den Campingplatz gehen. Er ist für Besucher stets offen, versicherte Sebastian Heldt. Mit Minigolfanlage, Bistro und Volleyballplatz ist der Campingplatz nicht nur den Campern vorbehalten. "Das Tor ist nie abgeschlossen." Detlef Tusk ergänzte, dass der Zaun bewusst niedriger gesetzt wurde, um den Leuten zu zeigen, dass sie willkommen sind.

Um der wegen der Buga überaus großen Nachfrage nach Stellplätzen gerechter werden zu können, wird derzeit in Absprache mit der Stadtverwaltung der Bereich der Wohnmobilstellflächen im Außenbereich an der Zufahrtsstraße zum Campingplatz erweitert. Zu den 20 vorhandenen kommen elf hinzu.

Eine Diskussion zum Vorhaben gab es noch nicht. In den Gesprächen beim Rundgang zeigte sich, dass es Befürworter und Skeptiker gibt. In einer nächsten Sitzung wird die Anfrage zur Erweiterung der Campinginsel thematisiert.