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Planer informierte zu den Untersuchungen zwischen Neuermark-Lübars und Schönfeld Rückverlegung oder Polderbau?

Von Ingo Freihorst 20.06.2015, 03:12

Erste Informationen zu einer möglichen Deichrückverlegung oder dem Bau eines Polders zwischen Neuermark-Lübars und Schönfeld gab es am Donnerstag in Klietz.

Klietz l Das Untersuchungsgebiet des Landesbetriebes für Hochwasserschutz LHW erstreckt sich vom Vorwerk Bührs bei Neuermark-Lübars bis zum Hohen Gelände bei Schönfeld, informierte Planer Jörg Priebe aus Neuruppin auf der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative zum Hochwasserschutz (BI) in Klietz. Man sei mit der Untersuchung noch nicht am Ende, wolle mit dem Vortrag auch Anregungen aus der Region mitnehmen.

Zur Zeit laufen zwei Studien: Eine befasst sich mit möglichen Deichrückverlegungen, die andere mit Polderbauten. Der Vorteil beim Polder wäre, dass das Areal nicht bei jedem Hochwasser überflutet würde, der große Nachteil ist, dass der Bau mehr als doppelt so teuer wäre, zudem sind dann zwei Deiche zu unterhalten. Erste Ergebnisse der Studien werden im Herbst erwartet.

Verschiedene Linienführungen der Deichtrasse werden untersucht, eine mögliche Trasse wäre der parallel zur Elbe verlaufende Wirtschaftsweg, 58 Hektar mehr Überschwemmungsfläche wäre für die Elbe gewonnen. Eine andere Variante würde sich am Land- und Weidegraben orientieren. Auch hier wäre der Scharlibber See dennoch im Hinterland.

In dem Gebiet existieren drei Engstellen, wo sich das Wasser aufstaut und eine höhere Fließgeschwindigkeit besitzt. Diese sollen möglichst optimal entschärft werden. Eine befindet sich am Vorwerk, weshalb dieses mit einbezogen wurde.

Der Deich in dem Gebiet ist nicht normgerecht, hat teils zu wenig Vorland, ist stellenweise zu niedrig, an einer Stelle stehen Eichen daneben. Bei einer Rückverlegung würde ein normgerechter Deich entstehen. Bei einem Polder müsste auch der alte Hauptdeich saniert werden. Mit Blick auf eine mögliche Rückverlegung wurde der Deich auf Höhe Klietz im Vorjahr mit einer Spundwand gesichert - diese lässt sich bei einem möglichen Rückbau wieder gut anderweitig nutzen.

"Ich habe gedacht, es wäre schlimmer, damit kann man leben" meinte Günter Bähne. BI-Vorsitzender Arno Brandt mahnte, endlich die Entschädigung der Landwirte zu regeln. Ab nächster Woche stehen die Pläne im Internet.

www.hwsi.de