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Klietzer Schule bewirbt sich zum 15. Mal um den Titel

23.06.2015, 10:01

Klietz (asr) l Zum 15. Mal bewerben sich die Klietzer Kinder mit ihrer Schule um den Titel "Umweltschule in Europa", den sie seit dem Jahr 2000 trägt. Zwei Projekte müssen sie dazu alljährlich bei der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung einreichen. Geschäftsführerin Annegret Gülker war nun wieder vor Ort, um sich von den Kinder erzählen zu lassen, welche Umweltprojekte sie umgesetzt haben.

Aus einem der zwei geplanten ist leider nicht geworden - bisher jedenfalls. Die aus Holz und Weide gebauten Hochbeete im Schulgarten sind in die Jahre gekommen und schon recht marode. Die neuen sollen gemauert werden, um die Lebensdauer zu erhöhen. Steine dafür hat die Schule schon besorgt. Sie stammen von einer Scheune, die in Fischbeck für den Neubau des Gerätehauses der Feuerwehr abgerissen werden musste. Die Schüler haben sich auch schon die Mühe gemacht, den überschüssigen Putz von den Steinen zu klopfen. Nun muss nur noch der Maurer kommen und loslegen. Ein Vorhaben, das dann im kommenden Jahr als Projekt eingereicht werden kann.

Als guter Ersatz diente der Bau von Nisthilfen für Trauerseeschwalben. Im letzten Jahr hatten die Klietzer bereits 26 Stück gebaut, dieses Jahr 24. Sogar in den Ferien werkelten sie an den Plattformen, um sie rechtzeitig vor beginn der Brut an der Havel auszubringen. Und dann bauten die Mädchen und Jungen auch noch für die Scharlibber Agrargenossenschaft Sitzkrücken für Greifvögel, die sich an den vielen Mäusen laben sollen.

Das zweite Umweltschul-Beitrag ist das einwöchige Projekt "Lebendige Elbe", dem sich die Schüler im Herbst gewidmet hatten. Nach der Flut im Juni 2013 war den Lehrerinnen die Idee gekommen, sich intensiver mit dem Fluss zu beschäftigen. Annegret Gülker hörte interessiert, was die Schülervertreter aller vier Klassen zu berichten hatten: dass sie Müll am Elbufer einsammelten, Fähre gefahren und sogar aus Kork als Modell nachgebaut haben, sie lernten, Schifferknoten zu binden, dass sie in Vorträgen Wissenwertes über die Schifffahrt, den Biber, den Deichbau oder die Arbeit der Wasserschutzpolizei erfuhren, dass sie Wasserproben entnahmen und unter dem Mikroskop untersuchten, eine Foto-Dokumentation über den Abriss der von der Flut zerstörten Klietzer Brücke über den Trübengraben und deren Geschichte erstellten oder dass die beiden Fischer Quaschny und Ahlendorf in einem Schaubecken Elbfische mitbrachten. Die Projekte fanden auch an außerunterrichtlichen Lernorten in Buch, Havelberg und Ferchels statt.

Annegret Gülker zeigte sich angetan vom Einsatz der Kinder für die Umwelt und macht Hoffnungen, auch 2015 den Titel verliehen zu bekommen. Vielleicht findet die Auszeichnungsveranstaltung für die Schulen des Landes Sachsen-Anhalt ja sogar im Spätsommer in der Region statt - erste Ideen dazu hat sie mit Schulleiterin Christine Kapl besprochen.