Buga Stölln Der Flugpionier und seine Lady
Mut ist das Buga-Thema in Stölln. Dort startete Otto Lilienthal 1893 seine Flugversuche.
Havelberg l Ein Besuch der "Lady Agnes" war schon lange vor der Buga ein guter Ausflugstipp im Rhinower Land. Seit ihrer spektakulären Landung Ende Oktober 1989 auf der nur 900 Meter langen grünen Wiese als Landebahn ist diese Iljuschin IL-62 bekannt und seit Anfang der 1990-er Jahre auch als Standesamt berühmt. Der legendäre Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach meisterte dieses riskante Flugmanöver. Im zur Buga neugebauten "Airport Stölln" sollten sich Besucher unbedingt den achtminütigen Film von der Landung anschauen, der selbst nach mehrmaligem Betrachten für Gänsehaut sorgt. Heinz-Dieter Kallbach - am kommenden Wochenende liest er anlässlich des Lilienthal-Festes in Stölln aus seiner spannenden Biografie - trat mit diesem Flugmanöver in die Fußstapfen des Flugpioniers Otto Lilienthal (1848 bis 1896), der dort am Gollenberg seine Flugversuche startete. Dort stürzte er allerdings auch ab und starb. Heute erinnert das Otto-Lilienthal-Centrum im Ortskern an die Leistungen Lilienthals und die Geschichte des Fliegens. Die IL-62 erhielt ihren Namen nach der Frau des Flugpioniers, Agnes.
Das Flugzeug ist der Kernpunkt dieses Buga-Areals, auf dem der Trockenrasen geschützt ist und mit seinen Gräsern und Blüten fasziniert. Um ihn zu schonen, führt ein scheinbar schwebendes Holz-Stegsystem über die Wiesen. Es gibt einen Aussichtspunkt, von dem besonders an Wochenenden die Segelflieger bei ihren Starts auf dem nahen Flugplatz beobachtet werden können. Einladend zum Schauen, Schnuppern und Fotografieren sind die in 80 Zentimeter Höhe über dem Boden schwebenden Steppengleiter mit Steppen- und Präriestauden, Gräsern und Geophyten. Sechs Farbkonzepte sind zu entdecken.
Rings um die Lady Agnes blüht es farbenfroh in den Staudenbeeten. In die Steinplatten rings um das Flugzeug sind die 50 Start- und Zielflughäfen der IL-62 eingraviert. Von Ferne, Ausdauer, Reisen und Transporten zeugen auch die Kakteen, die in 17 abgewandelten Cargo-Luftfrachtcontainern wachsen. Für Kinder gibt`s den Lilienthal-Spielplatz. Im Ort wartet auch der Bürgerpark auf Besucher.
