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Altes Handwerk auf den Havelhöfen

Von Andrea Schröder 17.08.2015, 12:52

Die Klietzer Spinnerinnen und die "Spinnweben" aus Rathenow waren die Hauptakteure beim 4. Spinnertreffen in Garz.

Garz l Karin Radzewitz hat täglich mit Schafen zu tun. Zu Hause in Brädikow kümmert sie sich mit ihrer Familie um 50 Soay-Schafe. Eine schottische Rasse, die vom Aussterben bedroht ist. Das erzählt sie den Besuchern des Spinnertreffens, das Rainer Wittenburg wieder gemeinsam mit dem Orts- und Kulturverein und den Havelhöfen Garz organisiert hat. Ihre Wolle stammt allerdings nicht von diesen kleinen Schafen, berichtet Karin Radzewitz davon, dass die Soays ihr Wollkleid selbst wechseln.

Sie müssen nicht geschoren werden. Und auch wenn es früher mal üblich war: die Wollflusen von der Wiese aufzusammeln, wäre wirklich sehr mühsam. Und ist auch nicht notwendig. Denn Wolle von den sogenannten Rasenmähern - den Schafen, die bei Privatleuten gehalten werden - gibt`s genug.

Familie Radzewitz hat ihre Schafe für die Zucht und zur Fleischproduktion. Ein Schaf wiegt zwischen 25 bis 30 Kilogramm. "Ich wollte schon Schafe züchten, die vom Aussterben bedroht sind, aber ich muss die Arbeit auch mal alleine händeln, da brauche ich kein 200 Kilogramm schweres Tier, dem ich die Klauen schneiden muss", erklärt Karin Radzewitz, die zu den Rathenower Spinnweben gehört.

Von den Rasenmähern der Region stammt die Wolle, die die Havelbergerin Ulrike Salzmann verarbeitet. Sie liebt die natürlichen Farben und strickt daraus zum Beispiel wunderschöne Handschuhe, Mützen, Jacken und Stulpen. Seit drei Jahren gehört sie zu den Spinnfrauen vom Klietzer Läufer-Hof. "Ich bin die Bunte", erklärt dagegen Gabi Schulz aus Tangermünde. "Ohne Farbe wäre es mir zu eintönig", erzählt sie, während sie weiter Wolle zum Faden spinnt. Blau ist ihre Lieblingsfarbe. Während sie ihre Wolle mit chemischen Farben färbt, benutzt Christine Tilgner nur Pflanzenfarben zum Färben ihrer Wolle. Bis auf das Indigo für Blau, findet die Potsdamerin dafür alles in der Natur. Welche Farben dabei herauskommen, präsentiert sie am Nachmittag bei der Modenschau. Das Tuch mit all ihrer hergestellten Wolle hat sie gerade noch beim Spinnertreffen fertiggestellt.

Ein wenig Pech hatten die Akteure mit dem Wetter. Am Vormittag prallte die Sonne und sorgte für tropische Hitze, am frühen Nachmittag zog dann ein Gewitter übers Haveldorf, so dass alle ins Gebäude ziehen mussten. Das ließ manchen Besucher fernbleiben. Der guten Stimmung konnte das aber nichts anhaben. Es geht schließlich auch um den Erfahrungsaustauch. Den gab`s reichlich. Und vielleicht auch bald die eine oder andere Nachwuchsspinnerin. Christel Balzer aus Kuhlhausen bekam jedenfalls viel Lob, als sie sich ans Spinnrad von Christa Wagner aus Klietz setzte und sich zum ersten Mal im Wollespinnen versuchte.

Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
Havelberg
Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
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Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
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Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
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Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
Auf den Havelhöfen in Garz fand zum 4. Mal ein Spinnertreffen statt.
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