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Brandschutz Schule mit Alarmanlage ausgestattet

Die Sommerferien wurden in der Havelberger Grundschule genutzt, um die Brandschutzauflagen für das Gebäude zu erfüllen.

Von Andrea Schröder 25.08.2015, 16:11

Havelberg l Planer Detlef Schulz geht am Freitag mit Ines Birkholz vom Havelberger Bauamt durch das Gebäude. Die meisten Arbeiten sind erledigt oder stehen kurz vor dem Abschluss. Die Prüfung durch einen Sachverständigen, ob alles normgerecht geplant und gebaut wurde, steht auf dem Programm. Der Landkreis hatte die Frist zur Erfüllung der Brandschutzauflagen bis zu Beginn des neuen Schuljahres gesetzt.

In dem Gebäude, in dem sich im neuen Schuljahr 176 Schul- und Hortkinder sowie das Personal aufhalten, hat eine Hausalarmanlage erhalten, die im Brandfall mit Sirenenton auf die Gefahr aufmerksam macht. Die Flucht- und Rettungswege wurden mit Rauchmeldern und mit leuchtenden Schildern ausgestattet. Auch besonders genutzte Räume wie Schlafräume im Hort oder das Computerkabinett haben Rauchmelder erhalten.

Zugleich wurde ein Amokalarm installiert, der Schüler und Lehrer auch in den Räumen durch eine Blitzleuchte im Ernstfall auf die Gefahr aufmerksam macht. In Gang gesetzt werden können diese durch Betreuungspersonal, wenn sie einen Taster per Hand auslösen. Solch ein Amokalarm ist seit einigen Jahren für Schulen gefordert. Die Türen zu den Klassenräumen sind von außen mit einem Knauf versehen und nur durch einen Schlüssel zu öffnen. Einige Türen hatten bereits einen Knauf, bei den fehlenden wurde das im Zuge der Arbeiten nun nachgerüstet, berichtet Ines Birkholz.

Bei Rauchentwicklung schließen sich die Türen zu Treppenhäusern und Fluchtwegen automatisch, erklärt Detlef Schulz. "Das Gefährlichste bei einem Brand ist der Qualm. Schlagen die Türen zu, bleiben Rettungswege, von denen es mehrere gibt, geschützt." Die Türen können per Hand geöffnet werden. Die Elektroinstallation hat eine Firma aus Kyritz übernommen. Bei der Sachverständigenprüfung durch Detlef Zöller testet Philipp Schuster mit einem speziellen Gerät, das den Meldern Rauch signalisiert, die Funktion.

Schulflure und Foyers sind jetzt Rettungswege

Im Bereich der Grundschule sind das Foyer und die Flure jetzt komplett Rettungswege. In bisher offenen Flurbereichen werden zwei Garderobenräume eingerichtet. Die Wände werden noch geschlossen und jeweils eine Tür eingebaut. Alles, was bisher im Foyer und in den Fluren stand, musste ausgeräumt werden.

Dort darf künftig nichts mehr stehen, sagt Ines Birkholz. Und auch für Veranstaltungen wie Schülerversammlungen darf das Foyer nicht mehr genutzt werden. Die Fluchtwege müssen frei bleiben. Das gilt auch für das Foyer im Erdgeschoss.

Im Hort, der sich im Erdgeschoss befindet, ist das anders. Die Räume erhalten durch sogenannte Ausstiegsfenster einen ersten Fluchtweg. Deshalb dürfen in dem Bereich die Flure weiterhin zur Betreuung der Kinder genutzt werden. Der Einbau von Türen ist an der Fensterfront nicht möglich, weil dort die Heizungen angebracht sind. Bisher gab es unten kleine und oben große Fenster. Das ist künftig andersherum, erklärt die Bauamtsmitarbeiterin.

Das Treppenhaus im vom Parkplatz aus gesehen vorderen Bereich der Grundschule hat Feuerschutzwände erhalten, in die noch die entsprechenden Feuerschutztüren eingebaut werden müssen. Für letztere beträgt die Lieferzeit ohnehin sechs Wochen, aufgrund der Sommerpause verzögerte sich die Lieferung noch. Diese Türen stehen im Normalfall offen. Im Brandfall fallen auch sie automatisch zu. Das Fenster im Treppenhaus erhält zum Lüften noch ein Gestänge.

Die Kosten für die Erfüllung der Brandschutzauflagen belaufen sich auf gut 60 000 Euro. Der Stadtrat hatte auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einen entsprechenden Beschluss zur Finanzierung gefasst. Für den Hortbereich war es wichtig, die Flure weiterhin nutzen zu können, um alle Kinder betreuen zu können. Die Betriebserlaubnis belief sich bisher auf 130 Kinder. Zum neuen Schuljahr waren rund 140 Kinder angemeldet. Sind die Brandschutzauflagen abgearbeitet, können bis zu 190 Kinder im Hort betreut werden.