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Hallenschließung war Thema auf der Ratssitzung in der Elbestadt Für Sandauer wird Einkauf zur Tortur

05.03.2011, 04:25

Die Sandauer Kaufhalle steht seit Dienstag leer. Zwei Tage hat es gedauert, dann hatten die Angestellten der PUG-Kauf alle Waren ausgeräumt. Die Firma bietet an, die Immobilie zu verpachten oder zu verkaufen.

Von Ingo Freihorst

Sandau. Die Hallenschließung war auch Thema auf der jüngsten Ratssitzung in der Elbestadt. Bürgermeister Henry Wagner erklärte den Räten, dass er erst wenige Tage zuvor über Dritte von diesem "schmerzhaften Verlust" erfahren habe. Da war es bereits zu spät, um noch reagieren zu können.

Inzwischen gab es in der Stadt ohne Lebensmittelgeschäft bereits Ideen und Vorschläge, zum Beispiel die Bildung von Fahrgemeinschaften oder Einkaufsbringediensten. "Am besten wäre allerdings, wenn die Halle wieder öffnen würde" so der Bürgermeister. Er habe erfahre, dass sich in Berlin eine Gruppe mit solchen ländlichen Problemen befassen würde.

Lange Wartezeiten

Die Sandauer, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, haben schlechte Karten, wenn sie in Havelberg bei Edeka und Aldi einkaufen wollen. Wer im Fahrplan der Linie 900 nachschaut, erkennt, dass es keine durchgehende Verbindung zwischen Sandau und der Haltestelle in der Pritzwalker Straße in Havelberg gibt. Wer zum Beispiel um 9.15 Uhr in der Sandauer Stadtmitte abfährt, ist erst eine knappe Stunde später - um 10.11 Uhr - an den Havelberger Supermärkten. Die Wartezeit beim Umsteigen beträgt über 40 Minuten. Zu Fuß geht es da wesentlich schneller. Zumindest mit noch leeren Einkaufstaschen.

Schlecht sieht es mit der Rückfahrt aus. Entweder man beeilt sich und kann um 10.50 Uhr zurückfahren oder man muss bis 13.50 Uhr warten.

Die schnellste Verbindung wäre um 14.55 Uhr, dann bräuchte man für das Umsteigen nur fünf Minuten zu warten. Das Problem: Diese Linie fährt nur in der Schulzeit. Aber auch hier hat man fürs Einkaufen nur knapp 40 Minuten Zeit, sonst muss man wiederum zwei geschlagene Stunden auf den nächsten Bus warten.

Keine Probleme hat hingegen derjenige, der auf der Stadtinsel beim PUG-Kauf einkaufen möchte, hier muss man nur etwas weiter laufen. Und auch ein Abstecher in den Einkaufsmarkt in der Semmelweisstraße wäre vom Busbahnhof am Wasserturm aus schnell möglich - wenn man gut zu Fuß ist.