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Planer stellte in Warnau "ersten Pinselstrich" der Planung für den Straßenbau vor Die "Holperpiste" gehört bald der Vergangenheit an

Von Dieter Haase 30.03.2011, 06:29

Bis zur Buga 2015 wird der Durchgangsverkehr auch in der Ortschaft Warnau über eine neue Straße rollen. Arthur Bräsel von einem Planungsbüro in Tangerhütte stellte auf einer Informationsveranstaltung im Saal der Gaststätte "Treff" den ersten Entwurf für das Straßenbauprojekt vor.

Warnau. "Was wir Warnauer uns schon seit mindestens 15 Jahren immer wieder gewünscht haben, wird nun endlich in Angriff genommen." Mit diesen Worten leitete Ortsbürgermeister Dietrich Leu vor über 20 interessierten Einwohnern die erste gemeinsame Beratung zur Ortsdurchfahrtsstraße ein. Bis spätestens 2013 soll mit ihrer grundlegenden Sanierung begonnen werden. "Was hier heute vorgestellt wird, ist längst keine beschlossene Sache. Es handelt sich lediglich um erste Vorstellungen, wie bei der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt vorgegangen werden könnte", stellte Dietrich Leu gleich zu Beginn klar.

Planer Arthur Bräsel griff diese Worte auf, als er davon sprach, dass es sich bei den derzeitigen Planungsdokumenten lediglich "um den ersten Pinselstrich aus dem Büro" handele. Zumal sich in den letzten Tagen noch einige Nachvermessungen in der Ortschaft erforderlich gemacht hätten.

Und natürlich seien jetzt vor allem die Meinungen und Vorschläge der Warnauer zu dem Entwurf gefragt, damit diese dann auch berücksichtigt und in den Plan eingearbeitet werden könnten.

Vorgesehen ist, die Landesstraße mit Grünstreifen an den Rändern und Gehweg in der gesamten Ortslage - vom Ortseingang bis zum Ortsausgang - komplett zu sanieren. Einmündende Straßen werden bis auf eine Länge von vier Metern mit ausgebaut. Insgesamt handelt es sich bei der Baumaßnahme um eine Strecke von etwa 920 Metern. Sie wird aus Bitumen bestehen und wesentlich breiter sein als die bestehende "Holperpiste", nämlich 6,70 Meter. Davon gehen jeweils 35 Zentimeter für die Gossen links und rechts ab, so dass pro Fahrspur dann drei Meter Breite zur Verfügung stehen. In der derzeit engen Kurve hinter der Kirche in Richtung Garz soll ein Minikreisel entstehen, der von größeren Fahrzeugen wie Lkw oder landwirtschaftliche Maschinen auch ganz einfach überfahren werden kann, für mehr Sicherheit sorgen. Am Ortseingang aus Richtung Garz gesehen ist zudem an den Einbau eines Fahrbahnteilers gedacht, der die Kraftfahrer dazu zwingt, die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge zu drosseln. Hier, in der Lindenstraße, müssen zudem sämtliche Bäume der Säge zum Opfer fallen, damit die vorgeschriebene Fahrbahnbreite realisiert werden kann. Dafür wird es dann an anderer Stelle Ersatzpflanzungen geben.

Zusammen mit der Straßensanierung erfolgt auch der Einbau eines neuen Regenwasserkanals für die Entwässerung der Straße und der angrenzenden Grundstücke.

Aus Richtung Rehberg gesehen, soll auf der linken Straßenseite außerdem der Gehweg völlig neu entstehen; in diesem Bereich hat er das im Übrigen auch dringend nötig. Angedacht ist in dem Planentwurf aber auch, dass er auf dieser Seite weiter bis zum Ortsausgang in Richtung Garz verläuft. Über diese Variante wurde auf der Beratung länger diskutiert. Ein anderer Vorschlag lautete zum Beispiel, den Weg etwa in Höhe der Kirche rechtsseitig weiterzuführen, wo er in seinem Verlauf dann auf den bereits bestehenden an der Tischlerei treffen würde. An der Neuen Straße könnte er die Landesstraße dann wieder überqueren, denn von dort aus besteht linksseitig bereits ein recht ordentlicher Gehweg bis zur Kindertagesstätte.

Auch das Thema kombinierter Rad- und Fußweg bewegte die Warnauer. Ob es nicht möglich wäre, im Hinblick auf die Buga und dem damit zu erwartenden Strom von Fahrradtouristen einen solchen Weg durch die Ortslage zu führen, wollten sie wissen. Antje Fothke vom Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt konnte den Fragestellern dazu keine befriedigende Antwort geben. Nach der Gesetzeslage müssten dann in beiden Fahrtrichtungen solche Radwege angelegt werden, da sich Radfahrer innerorts nicht mehr auf einem Weg im Gegenverkehr befinden dürfen. Zudem reiche die derzeitige Frequentierung von Fahrradfahrern in Warnau für eine solche Maßnahme nicht aus. Auch die bevorstehende Verkehrszählung im Ort dürfte an dieser Tatsache nichts ändern. Konkret bedeute das, dass Radler in Warnau die Fahrbahn benutzen müssen, um den Ort zu passieren.

Die Diskussion wird fortgesetzt.