Ein Wunsch vieler Angehöriger ist in Erfüllung gegangen Urnenwiese auf dem Saldernberger Friedhof
Havelberg. "Nichts ist umsonst, nicht mal der Tod." Der Spruch ist uralt, gewinnt aber an Bedeutung. Besonders, wenn Angehörige plötzlich und unerwartet sterben, stehen die Hinterbliebenen manchmal vor kaum zu bewältigenden Kosten. Urnenbegräbnisse liegen jetzt im Trend. Die hohen Kosten der herkömmlichen Beisetzung im Sarg und veränderte Wertvorstellungen fördern die Vorliebe für die Feuerbestattung.
Da sie ihren Erben die Grabpflege nicht zumuten wollen oder können, entscheiden sich Senioren teils für eine anonyme Bestattung. Um den Wünschen der Angehörigen und Besucher des Saldernberger Friedhofs in Havelberg gerecht zu werden, hat die Friedhofsgemeinschaft jetzt eine Urnenwiese hergerichtet. Neben der großen Trauerhalle wurde die Anlage im Frühjahr in Betrieb genommen. Auf einer Stele kann der Name des Verstorbenen eingearbeitet werden und die Friedhofsgemeinschaft kümmert sich um ein gepflegtes Aussehen der Begräbnisstätte. "Die Angehörigen bezahlen eine Gebühr und haben dann keine Arbeit mehr mit der Grabpflege. Viele Hinterbliebene wohnen auswärts und nutzen daher die preiswerte Alternative zur Grabpflege", so Reinhold Schütze von der Friedhofsgemeinschaft.
Für Gedanken und Anregungen zur weiteren Verbesserung der Anlage oder zu anderen Belangen hat der Vorstand immer Gehör. "Wir haben mit der Urnenwiese den Wunsch vieler Angehöriger erfüllt und werden weiterhin die Interessen der Friedhofsbesucher vertreten", fügt der stellvertretende Vorsitzende der Saldernberger Friedhofsgemeinschaft Hartmut Pohl an. Auch wenn die Pflege der letzten Ruhestätte in die Hand der Friedhofsgemeinschaft gegeben wurde, hat der Angehörige jederzeit die Möglichkeit, Blumenschmuck abzulegen.
Die Sauberkeit auf dem Friedhof stellt oft noch ein Problem dar. "Bei der Entsorgung der friedhofsspezifischen Abfälle ist darauf zu achten, dass diese getrennt in kompostierbares Material und sonstige Abfälle in die entsprechenden Behältnisse entsorgt werden. Private Abfälle dürfen nicht auf den Friedhöfen entsorgt werden", so Reinhold Schütze.
