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Alle Einwohner halfen bei den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier Kleines Dörfchen zieht ein ganz großes Fest auf

16.06.2011, 04:34

Im kleinen Neukamern waren am Sonntag wohl mindestens viermal so viele Leute unterwegs, wie das Dorf Einwohner zählt. Aktuell sind es übrigens 64. Aus Nah und Fern kamen die Gäste. Sie feierten mit den Einheimischen das 225-jährige Bestehen des Örtchens.

Von Dieter Haase

Neukamern. Fröhliches Treiben vom frühen Nachmittag bis in die Nacht hinein war am Pfingstsonntag in Neukamern auf der Freifläche hinter der Friedenseiche angesagt. Die Einwohner feierten das 225-jährige Bestehen ihres Örtchens. Zusammen mit ehemaligen Neukamernschen und deren Familien sowie mit vielen Gästen aus der Umgebung.

"Eigentlich bestand die Idee darin, zu dem Dorfjubiläum so viele ehemalige Bewohner wie möglich einzuladen und mit ihnen und ihren Familien das Fest gemeinsam zu feiern", erzählt Ingo Hünemörder, der sich den Hut für die gesamte Organisation der 225-Jahr-Feier aufgesetzt hatte. Von einem ganzen Teil davon waren auch die aktuellen Adressen bekannt beziehungsweise wurden herausgefunden, so dass die meisten Haushalte in Neukamern über Pfingsten Besuch bekamen. "Die weiteste Anreise hatte eine Familie aus dem Ruhrgebiet", so Ingo Hünemörder.

Dass es letztlich nicht bei einem Treffen der Neukamernschen und ihrer Ehemaligen geblieben ist, sondern das Fest auch andere Besucher aus der Umgebung anzog, "tat der Veranstaltung sehr gut", schätzt der Hauptorganisator ein. "So viele Leute auf einmal hatten wir seit ewigen Zeiten schon nicht mehr in unserem Dorf." Der große Zuspruch hätte Schwung in das Ganze gebracht und für mehr Gemütlichkeit gesorgt.

Ein großes Lob und Dankeschön richtet Ingo Hünemörder an die Einwohner des kleinen Ortsteiles. "Sie haben sich alle prima in die Vorbereitung des Festes eingebracht. Ohne Ausnahme", betont er. Unter anderem sei das Dorf wieder einmal richtig geputzt und selbst der Tümpel dabei nicht ausgelassen worden.

Was die Neukamernschen am Sonntag so alles auf die Beine stellten, war schon bewundernswert. Hüpfburg, Preiskegeln, Torwandschießen, Büchsenwerfen, Kremserfahrten, Luftgewehrschießen, Malstraße, Kuchenbasar und noch so manches Angebot mehr lockte nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an. Attraktive Preise konnten bei einer Tombola gewonnen werden, die der Kamernsche Gastwirt Michael König und einige andere Sponsoren unterstützten und bei der sich im Verhältnis zu den Gewinnen nur wenige Nieten im Lostopf befanden. Über den Hauptpreis, ein Fahrrad, konnte sich übrigens Herbert Schulz aus Hohenkamern freuen. Die Jägerschaft aus Neukamern bot zudem leckeres Wildgulasch an, und der Fischer aus Garz hatte eine Fischsuppe für die Besucher des Festes gekocht. Außerdem lud er zum Aalgreifen ein.

Besonders freuten sich die Neukamernschen darüber, dass es sich auch Verbandsgemeinde-Bürgermeister Bernd Witt nicht nehmen ließ, der Feier einen Besuch abzustatten. Bürgermeister Klaus Beck hatte die Veranstaltung mit einer Festrede im Zelt eröffnet. Zum Glück im Zelt, denn gerade während dieser Zeit regnete es draußen in Strömen. Nach den offiziellen Reden - der "Ureinwohner" Friedrich-Wilhelm Schulze blickte noch in die Vergangenheit des Dorfes zurück - lockte dann herrlicher Sonnenschein alle Feierlustigen wieder hinaus ins Freie.