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Anlässlich des Tages der Regionen erfolgte in Havelberg die Einweihung der D 8 / Landrat Jörg Hellmuth: "Alle Achtung zu diesem Haus"

Von Dieter Haase und Wolfgang Masur 04.10.2011, 04:43

Die nach über zweijähriger Sanierung zum größten Teil fertiggestellte ehemalige Domkurie "D8" ist am Sonnabend zur zentralen Eröffnungsveranstaltung des Tages der Regionen in Havelberg mit einem Fest eingeweiht worden.

Havelberg. Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Hermann Onko Aeikens, war am Sonnabend nach Havelberg gekommen, um an der Töpferei am Dom offiziell den "Tag der Regionen" für den Nordteil des Landes zu eröffnen. Außer dem Minister nahmen auch Landrat Jörg Hellmuth, Bürgermeister Bernd Poloski und viele andere Gäste an der Veranstaltung teil. Die plattdeutsche Singegruppe des Havelberger Heimatvereins begrüßte die Besucher musikalisch.

Minister Aeikens ging in seiner Festrede auch auf die Geschichte der Domstadt ein. "Havelberg ist eine Stadt mit einer großen Vergangenheit, die sich in den letzten Jahren mächtig herausgeputzt hat", sagte er. Vor elf Jahren habe der Tag der Regionen mit neun Veranstaltungen begonnen. "Mit 140 Beiträgen beteiligen sich 2011 die Veranstalter aus Sachsen-Anhalt an den bundesweiten Aktionswochen für regionale Wirtschaftskreisläufe und lebendige Regionen." Der Minister sprach allen Dank aus, die sich für das Gelingen dieses Tages einsetzten.

Bürgermeister Bernd Poloski schloss sich den Worten seines Vorredners an. "Ich danke ebenfalls allen für den Fleiß. Die Einweihung der D8 ist für die Stadt Havelberg ein besonderes Ereignis. Ich bin den Bürgern dankbar, die sich der Immobilie angenommen haben. Ohne den Erwerb der D8 durch Dr. Hans-Dieter Böttger und Jan Böhm und ohne die Initiative des Vereins ,denkMal und Leben\' wäre das alles nicht möglich gewesen", lobte er. Er wünschte dem Verein ein gutes Gelingen und ein ausgewogenes Nutzungskonzept.

Dankesworte waren schon fast genug gesagt, aber Landrat Jörg Hellmuth wollte ihnen nicht nachstehen. "Ich kenne das Haus in der Domherrnstraße 8 vom Beginn der Maßnahme an und bin nun sehr erstaunt darüber, was aus ihm geworden ist. Alle Achtung!" Dann ging es, angeführt von den Eseln, die im Garten der D8 leben, zum fast fertigen Zeitzeugen. Hier übernahm Bauleiter Jan-Ludwig Bauditz die Führung und präsentierte den Gästen die D 8.

Das 1723 erbaute Fachwerkhaus ist vor dem Abriss gerettet, behutsam wieder hergerichtet und zu einer Kultur- und Bildungsstätte umgebaut worden. Schwerpunkt der Sanierung war neben dem Erhalt beziehungsweise Wiederaufbau der historischen Substanz die Erneuerung der Wärmedämmung auf dem Standard eines modernen Niedrigenergiehauses.

Durch das Engagement des Vereins "denkMal und Leben", viel Handarbeit und Fachfirmen aus Havelberg und Umgebung konnte das Haus wieder weitgehend aus Holz und Ziegeln, Stroh und Lehm hergerichtet und der Energieverbrauch für die Zukunft reduziert werden.

Zahlreiche Schaulustige nutzten am verlängerten Wochenende die Gelegenheit, sich durch die D8 führen zu lassen. Viele Gäste lockten auch die Angebote zum Tag der Regionen in Havelberg an. Dazu in den nächsten Tagen mehr.